Große Ausbaupläne in Schwechat

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Mehr als zwei Drittel des österreichischen Flugverkehrs werden über den Flughafen Wien-Schwechat abgewickelt. Er ist Ausgangspunkt für Flüge nach 141 Destinationen, von denen die überwiegende Mehrzahl - nämlich 94 - in Europa liegt. Welche Bedeutung dabei den einzelnen Flugverbindungen zukommt, ist aus der Graphik Seite 15 zu entnehmen.

Neben Schwechat gibt es weitere fünf Flughäfen in Österreich, die für den kommerziellen Flugverkehr zur Verfügung stehen: Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg. Unter ihnen weist Salzburg 1998 mit rund 1,1 Millionen die größte Zahl von Passagieren auf, während Klagenfurt mit etwas über 200.000 an letzter Stelle rangiert. Betrachtet man die Dynamik der Entwicklung, so zeigt sich, daß die Flughäfen von Graz, Linz und Innsbruck mit einer Verdreifachung ihres Passagieraufkommens in der Periode 1988 bis 1998 am raschesten gewachsen sind.

Weit überdurchschnittlich ist der Anteil der Charterflüge am Verkehrsaufkommen der kleineren Flughäfen Österreichs. In Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg buchen rund 50 Prozent der Passagiere Charterflüge, was signifikant über dem Wert von Schwechat (13 Prozent) liegt.

Insgesamt gab es auf den österreichischen Flughäfen im Jahr 1998 241.623 Starts und Landungen, im Zuge derer 13,7 Millionen Personen und 116.000 Tonnen Fracht befördert worden sind.

Ein neuer Terminal Wie im Ausland wird auch in Österreich auf weitere Expansion des Flugverkehrs gesetzt, was sich besonders in den Investitionsplänen des Flughafens Wien-Schwechat niederschlägt. Dieser sieht im Masterplan 2015 eine Reihe aufwendiger Investionen vor.

Die wichtigsten ins Auge gefaßten Projekte sind: der Neubau des Flugsicherungstowers und eines Bahnhofes, ein neuer Terminal im Nordosten des Geländes, ein weiteres Parkhaus und die Errichtung einer Parallelpiste. Rund 30 Milliarden Schilling sind für diese Bauten veranschlagt. Alle diese Maßnahmen gehen von der Vorstellung aus, daß der Flugverkehr in Zukunft weiterhin stark zunimmt, und daß es für Wien von entscheidender Bedeutung sein wird, als Drehscheibe in Mitteleuropa fungieren zu können.

Fraglich ist allerdings, ob sich die bisherige Entwicklung einfach in die Zukunft fortschreiben läßt. Denn neben wachsenden Umweltproblemen zeichnen sich auch Engpässe im Flugverkehr ab. So beklagt die IATA, die internationale Organisation der Fluggesellschaften, regelmäßig die Flugverspätungen, die insbesondere über Europa wegen Überlastung auftreten. Da ein nicht unerheblicher Teil dieser Flüge (rund 40 Prozent) über Distanzen unter 800 Kilometern führt, könnte er vernünftigerweise von einer leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsbahn, deren Ausbau in der EU ja Vorrang eingeräumt wird, bewältigt werden.

Daher melden sich auch immer wieder Experten zu Wort, die vor einer Überschätzung der zukünftigen Entwicklung warnen, etwa Andrew Sentance, oberster Wirtschaftsberater von British Airways. Er stellte kürzlich fest: "Die Fluggesellschaften täten gut daran, geringere Zuwachsraten zur Grundlage ihrer Planungen zu machen."

CG

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