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Große Irritation bei Swissair

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Der Preiskampf zwischen Austrian Airlines und Lauda-Air/Lufthansa löst beim AUA-Partner Swissair tiefes Unbehagen aus.

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Der Preiskampf zwischen Austrian Airlines und Lauda-Air/Lufthansa löst beim AUA-Partner Swissair tiefes Unbehagen aus.

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Mit Verwtinderung" registriert man bei der Swissair, daß die AUA auf der gemeinsam be-flogenen Strecke Wien-Genf das Preisduell mit Lauda-Air/Lufthansa mitmacht. „Das kommt uns komisch vor. Darauf werden war sicher reagieren, wrie und in welchem Ausmaß wird noch diskutiert", zeigt sich Swissair-Sprecher Roland Breitier im FURCHE-Gespräch irritiert.

Mit dem neuen „Business-Bonus-Tarif’, der eine Reduktion des Bu-siness-Class-Tarifs bis zu 30 Prozent bringt, haben die Austrian Airlines eine heilige Kuh in der europäischen Luftfahrt geschlachtet. Bislang war die profitable Business-Class ein Tabu für alle Preisbrecher wie etwa British Airways. Geschäftsreisende zahlten überall voll. Mit ihrer Aktion sägt die AUA nun am letzten ver-bhebenen „Gewinnast" der Branche.

Daß sich das Verhältnis zwischen AUA und Swissair durch das Scheitern des „Alacazar-Projekts" und die

AUA-Verhandlungen mit Lufthansa verändert hat, bestätigt auch Breitier. „Es ist heute sicher anders als noch vor dem Alcazar-Projekt, aber nicht unbedingt loser." Jede Fluglinie versuche jetzt selbst, weitere Wege auszuloten. Die Bande seien aber trotz aller Stürme sehr stark, sonst wäre das Schiff mit AUA, Swissair und SAS schon längst gesunken.

Spekulationen in AUA-Kreisen über eine mögliche Kooperation der drei Airlines mit den Swissair-Part-nem Delta und Singapore erteilt Breitier eine Absage. Für eine solche weltumspannende Zusammenarbeit bedürfe es „noch einiger Jahre". Das sei zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer vorstellbar. „Und ob Delta oder Singapore mitspielen würden, weiß ich nicht", hakt Breitier dieses Thema ab.

Meldungen über „zarte Gesprächsbande" zwischen Swissair und Lufthansa kann Breitier nicht bestätigen. „Wir sprechen mit allen und haben auch gute Kontakte mit Lufthansa. Das sind zimi Teil langjährige persönliche Freundschaften.’ Tatsächhch gibt es weder für Gespräche zwischen AUA und Lufthansa noch für ein Gespräch unter Einbeziehung der Swissair einen Termin in nächster Zeit.

Noch diese Woche wird es aber Gespräche über die weitere Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und

der Regionalfluglinie Tyrolean Airways geben, die 1993 etwa 100.000 Passagiere für die Kraniche nach Frankfurt und retour flog. Nach dem Einstieg der AUA muß Tyrolean aber um diesen Zubringerdienst fürchten. Denn Lufthansa-Partner tmd AUA-Konkurrent Niki Lauda kündigte an, daß die Lauda-Air mit Sommerflugplan 1995 drei weitere Canadair-Jets auf Regionalflugstrek-ken einsetzen vnrd. Eine Maschine wird ziemlich sicher in Salzburg sta-

tioniert. Mögliches Szenario: Salzburg, mit einem Einzugsbereich bis München, wird Drehscheibe im Inlands- und Nachbarschaftsverkehr mit Deutschland. Gewinnbringende Strecken wie Iimsbruck-Wien, könnten zudem Lust auf einen Einstieg in das Österreichgeschäft machen. Bei Lauda-Partner Lufthansa gibt man sich aber noch bedeckt und betrachtet das AUA-Engagement bei Tyrolean als „Strukturbereinigung im österreichischen Markt".

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