Hadschi Halef Serafin

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Selige "Mei, liab!"-Seufzer, freudiges Mitklatschen im Takte der Musik: Carl Zellers Operetten-Klassiker "Der Vogelhändler" bei den Seefestspielen Mörbisch fand ein begeistertes Publikum. Ein verdienter Erfolg, denn geboten wird eine perfekte Show: Dirigent Rudolf Bibl sorgt für eine flotte und zünftige musikalische Interpretation der zahlreichen unvergeßlichen Schlager wie etwa "Schenkt man sich Rosen in Tirol". Tadellos auch die Sänger: unter anderen Sebastian Reinthaller (Adam), Birgid Steinberger (Christel), Helmut Berger Tuna (Baron Weps) und der kultivierte Tenor Marc Clear (Graf Stanislaus). Mindestens ebensoviel Applaus wie Musik und Gesang rufen spektakuläre Effekte hervor: Wenn sich ein leuchtendes Schloß Esterhazy aus dem Neusiedlersee erhebt und am Ende ein Feuerwerk den Himmel bunt erhellt, ist das schon sehr beeindruckend.

Mörbisch unter Intendant Harald Serafin versteht sich als Pflegestätte der klassischen Operette. In Scharen begeben sich Zigtausende von Pilgern auf die wenig mühevolle Hadsch in das "Mekka der Operette" (Eigendefinition). In Mörbisch ist die Operette noch das, was sie einmal war: Lustige Menschen in netten Kostümen singen wunderschöne Melodien. Und - Allah sei Dank - kein Deut mehr. In Mörbisch wird Operette ohne irritierendes Beiwerk oder gar Tiefgang geboten; Operette, die nicht im Mindesten von den künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte angekränkelt ist oder durch irgendeinen relevanten Bezug zur Gegenwart in Mitleidenschaft gezogen wird. Tradition pur.

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