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Schon einmal machte das Geburtstagsfest für einen Präsidenten, der eine Epoche prägte, Furore: Anfang der sechziger Jahre wurde John F. ("Jack") Kennedy von seinen Freunden gefeiert, und ein Superstar jener Tage hauchte lasziv "Happy birthday, Mr President!" ins Mikrophon. Nur wenige wußten damals, daß Marilyn Monroe auch eine der Gespielinnen des US-Präsidenten war, eine unglückliche obendrein.

Auch der nur um ein Jahr jüngere Nelson Mandela prägt eine Epoche - mehr als drei Jahrzehnte später, als Vater des "Neuen Südafrika", der "Rainbow Nation", wie sich das Völkergemisch am Kap seit dem Ende der Apartheid nennt. Den 80. Geburtstag beging der durch jahrzehntelange Haft hindurch ungebrochene Führer, auch sein Fest wurde durchs Showbiz (von Michael Jackson bis Stevie Wonder) geadelt.

Denkwürdig wurde der Tag aber durch die Heirat des südafrikanischen Präsidenten mit der Witwe des mocambiquanischen Revolutionsführers: Die 52jährige Graca Machel gilt in ihrer Heimat auch als Elder Stateswoman. Und die nun eheliche Verbindung könnte auf die beiden Staaten ebenfalls ausstrahlen. Denn am Kap geht es (trotz des beeindruckenden Übergangs unter Mandela) alles andere als ruhig zu, und auch Mocambique hat noch eine lange Durststrecke vor sich, bis sich das Land von den Bürgerkriegswirren erholt haben wird.

Die (moralische) Autorität Mandelas hat Südafrika trotz aller Probleme geeint. Vielleicht zeigt auch die eben geschlossene "bilaterale" Ehe mehr Symbolwirkung, als man im fernen Europa sich vorstellt. Ein "Happy birthday, Mr President!" ist so gerade bei Nelson Mandela mehr als angebracht. ofri

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