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Musikalische Höhepunkte und Bezüge bis zur Romantik bei den Haydn-Tagen in Eisenstadt.

Es ist höchst reizvoll, Joseph Haydn gerade auf jenem Originalschauplatz, für die er seine Kompositionen geschrieben hat, zu spielen. Zudem ist der Haydn-Saal mit seiner speziellen Akustik auch optisch wunderschön", äußert Christopher Hogwood begeistert gegenüber der Furche. Er muss es wissen, denn er war ja schon viele Male im Schloss Esterhazy, meist mit dem von ihm gegründeten Orchester der "Academy of Ancient Music", bei den Haydn-Tagen zu Gast. Der britische Maestro gilt als Spezialist für den Komponisten, hat er doch mit "seinem" Klangkörper nahezu alle Symphonien, etliche Messen und einige Opern von Haydn aufgeführt und aufgenommen.

Diesmal wird er in der burgenländischen Hauptstadt erstmalig ("Eine Begegnung, auf die ich mich besonders freue!") die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie dirigieren. Jenen Klangkörper, mit dem Adam Fischer, der Gründer des Orchesters und musikalischer Spiritus Rector des Festivals, traditionell den Beginn (diesmal mit Haydns Die Jahreszeiten) und das Finale bestreiten wird. Und gemäß der diesjährigen Programmatik des Festivals Haydn und die Romantik wird Hogwood auch Weber und Mendelssohn (eine neue Version der Italienischen Symphonie) aufführen.

"Während wir bei unserem Festival in den letzten Jahren einen Gang durch Musikgeschichte machten und Haydn immer einem einzelnen Komponisten wie Bach, Händel, Mozart, Beethoven zur Seite stellten, wollen wir dieses Jahr seinen Einfluss auf die Romantik beleuchten", erläutert der Intendant der Haydn-Tage, Walter Reicher: "Zumal Haydn zweifellos ein musikalischer Brückenbauer war und in seiner Musik das ganze Spektrum vom Barock über die Wiener Klassik, Klassizismus bis hin zu dieser Epoche vertreten ist."

Wie heuer auf Grund dieses Mottos überhaupt neben Haydn Komponisten und Werke zur Aufführung gelangen werden, die im altehrwürdigen Haydn-Saal des Schlosses noch nie gespielt wurden. Neben den eben genannten auch Werke wie Dvoráks beliebte Symphonie Aus der neuen Welt oder die Rokoko-Variationen von Tschaikowsky. Zum ersten Mal auf dem 1970 gegründeten Festival zu hören sind auch Komponisten wie Strawinsky, Wagner oder gar Anton Bruckner. Vom oberösterreichischen Komponisten wird die 1. Symphonie, musiziert von der Wiener Akademie, erklingen. Bruckner auf historischen Instrumenten? "Das ist kein Problem", sagt Martin Haselböck, deren Dirigent: "Die 1. Symphonie ist anders als die späteren. Sie wurde für ventillose Hörner und Naturposaunen komponiert. Wir haben das Werk auch schon auf CD eingespielt und können es genau mit der gleichen Besetzung wie bei der Uraufführung spielen, in der Urfassung, in der noch die gesamte Wildheit Bruckners zur Geltung kommt."

Weitere Highlights: Das Mahler Chamber Orchestra unter Philippe Herreweghe, Rudolf Buchbinder als Pianist und Dirigent des Wiener Kammerorchesters mit gleich drei Klavierkonzerten an einem Abend, der Wiener Concert-Verein, das Kammerorchester der Wiener Symphoniker unter Milan Turkovi´c sowie ein Galakonzert mit der Starsängerin Grace Bumbry.

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