Heimisches Filmemachen besser dotiert

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Voriges Jahr wurde Venedig zum Sprungbrett für Jessica Hausner: Ihr Film „Lourdes“, die exzeptionelle Auseinandersetzung mit dem französischen Marienwallfahrtsort und dem katholischen Wunderglauben, erregte am Lido Aufsehen – und trat von dort seinen Siegeszug durch die Arthaus-Kinos an.

Anno 2010 sind sechs österreichische Produktionen bei den derzeit laufenden Filmfestspielen vertreten – vier davon im Kurzfilmbereich, ein Dokumentarfilm: Die heimische Szene punktet diesmal mit Avantgarde– aber nicht im Hauptprogramm, in dem sich 24 Filme Hoffnung auch auf kommerzielle Erfolge machen.

Dass Österreich da in einer anderen Liga spielt, hat auch mit den bisherigen Fördertöpfen zu tun. Dieser Tage ist nach langem Warten nun zumindest ein kleiner Geldhahn geöffnet worden: Die EU-Kommission hat rückwirkend mit 1. Juli das neue Filmfördermodell „FISA – Filmstandort Österreich“ genehmigt: Spielfilme, die mindestens eine Million Euro kosten, und Dokumentarfilme, für die der Produzent mindestens 200.000 Euro zu berappen hat, können bis zu 25 Prozent bei den Herstellungskosten unterstützt werden.

Das neue Modell, das angelehnt an Förder-Vorbilder aus Deutschland ist, soll „ausländische Produktionen mit heimischem Partner“ nach Österreich locken. Das wünscht sich zumindest Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Bis 2012 liegen nun 20 Millionen Euro in diesem neuen Sparschwein, ein Betrag, der die bisherigen Möglichkeiten zum Filmemachen nun um eine wesentliche Facette erweitert.

Reich wird man beim Filmdrehen in Österreich immer noch nicht werden, und große Sprünge wird auch dieser Topf nicht ermöglichen. Aber jeder Tropfen auf den heißen Stein der Filmfinanzierung hat vorbehaltlos begrüßt zu werden.

Der österreichische Film und auch das Filmland Österreich haben sich diese bessere Dotierung verdient.

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