Herbert Stourzh – ein widerständiger Geist

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„Ein engagierter Christ mit halb liberalen, halb soziaistischen Idealvorstellungen. Ein überzeugter Demokrat mit dem elitärem Bewusstsein eines Bildungsbürgers adliger Herkunft, ein begeisterter Deutsch(!)-Österreicher westeuropäischen Zugehörigkeitsgefühls und voll Ressentiment gegenüber jeglichem preußisch-deutschen Führungsanspruch, ein Vertreter psychologisch-anthropologisch begründeter Ethik und Kämpfer gegen jede Lebenskampftheorie und Herrenmenschenmoral, ein Dollfuß-Verehrer und Kritiker des autoritären Regimes …“: So urteilen die beiden Historiker Thomas Angerer und Helmut Wohnout über Herbert Stourzh (1889–1941). Solche Häufung von Paradoxa weckt reges Interesse an diesem politischen Schriftsteller: Ein geistiger Widerständler, Pazifist, neu zu Entdeckender, der die braune Ideologie zu entlarven imstande war. Gerald Stourzh hat Schriften seines Vaters herausgebracht. Aufsätze, die Herbert Stourzh’ von tiefem Ethos getragene politische Philosophie ebenso klarlegen wie sein – 1938 unter Pseudonym erschienenes – Buch „Humanität und Staatsidee“. Als die NS-Schergen von diesen Schriften Kenntnis nahmen, war Stourzh todkrank. Er starb 1941 an Kieferkrebs, bevor das Regime ihm etwas antun konnte. (ofri)

Herbert Stourzh – Gegen den Strom

Ausgewählte Schriften gegen Rassismus, Faschismus und Nationalsozialismus Hg. Gerald Stourzh. Böhlau 2009.192 S., kt., € 22,60

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