Im Dickicht der Nachrichten

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Der klassische Zeitungsartikel hat im Web seine Entsprechung: Geschriebene Nachrichten boomen weiterhin. Wie aber ordnet man diese Informationen?

Die klassische Nachrichtenübermittlung in Artikelform gilt in der Internetwelt als Luxusgut und als längst veraltet.

Für Online-Guru Jeff Jarvis ist der Artikel in Zeiten der Echtzeitnachrichten, Live-Ticker und ständigen Netzpräsenz nicht mehr länger die kleinste Einheit der Nachrichtenvermittlung. Entgegen seiner Prognose werden dennoch täglich Millionen von Artikeln geschrieben. Der vom Weblog ausgehende Trend ist so weit gediehen, dass jedermann seine eigene Zeitung herausbringen kann. Findige Internetunternehmen haben sich dem angenommen und bieten Hilfestellung für die "privaten“ Zeitungsherausgeber.

So rühmt sich etwa das Portal paper.li damit, den Menschen die Möglichkeit zu bieten, eine eigene Zeitung herauszugeben, um ihre Leser täglich mit frischen Nachrichten zu bedienen. Erfolgreiche "Herausgeber“ privater Zeitungen nennt das Portal "Unsere Liebsten“. Verständlich: die Joe Rogan Daily bringt es auf 500.000 Aufrufe oder die Nikon Rumors Daily steuert auf die 100.000er-Marke zu. Mindestens drei Minuten verbringen Besucher auf den Seiten, um dann News von dort in den Social Networks zu verteilen.

Content Kuratoren gesucht

Dabei zählen Twitter und Facebook zu den Gefragtesten, mehr als 300 weitere Plattformen bieten sich rund um die Marktführer an. Mit großem Einfluss und weit reichenden Folgen, wie die Tage des arabischen Frühlings gezeigt haben, oder wenn die Betreiber von Twitter auf notwendige Servicearbeiten ihrer Rechner verzichten, weil da gerade die iranische Opposition sich über Twitter organisiert.

Wie rasend der Nachrichten-Tsunami anschwillt, verdeutlicht mashable.com: Im Sekundentakt wird angezeigt, wer, wann, wo einen Artikel absondert. Dieses Portal mit 13 Millionen Nutzern und vier Millionen Social-Media-Kontakten zählt zu den meistgelesenen und zu den einflussreichsten Nachrichtenportalen.

Es wird immer zeitaufwendiger, das Richtige zu finden (oft spielt Glück eine Rolle), um dann festzustellen: Nur ein Bruchteil davon ist brauchbar. Die Lösung sind so genannte Content Curation Tools: Wie in Jobangeboten zu lesen ist, werden Content-Kuratoren gesucht, um das Webdickicht zu lichten.

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