Im Rausch der Farben

19451960198020002020

Zum ersten Mal werden in Wien, in der Österreichischen Galerie Belvedere, die Meisterwerke des Deutschen Expressionismus aus dem "Von der Heydt-Museum Wuppertal" ausgestellt (siehe dazu auch Furche Nr.1/1999) - ein großer Erfolg.

19451960198020002020

Zum ersten Mal werden in Wien, in der Österreichischen Galerie Belvedere, die Meisterwerke des Deutschen Expressionismus aus dem "Von der Heydt-Museum Wuppertal" ausgestellt (siehe dazu auch Furche Nr.1/1999) - ein großer Erfolg.

Werbung
Werbung
Werbung

Die Anfänge des Von der Heydt-Museums Wuppertal gehen auf rein private Initiativen im 19. Jahrhundert zurück, den 1866 gegründeten Kunstverein in Barmen und den 1892 ins Leben gerufenen Museumsverein in Elberfeld, der die Gründung eines Städtischen Museums betrieb.

1929 wurden die beiden Städte unter anderen zur Stadt Wuppertal zusammengeschlossen. Der Zusammenschluß der beiden Vereine zum Kunst- und Museumsverein Wuppertal erfolgte jedoch erst im Jahr 1946. Bis dahin agierten die beiden Vereine nebeneinander, und jeder für sich bemerkenswert erfolgreich.

Der Kunstverein Barmen setzte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Einzelausstellungen von Marc, Jawiensky, Nolde, Kokoschka, Munch und Klimt sowie Macke und Vlaminck Akzente. Durch Schenkungen und Ankäufe gelangten Werke einiger dieser Künstler in den Besitz des Vereins. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich diese Entwicklung weiter fort.

In Elberfeld war man nicht weniger erfolgreich. 1902 konnte das Städtische Museum eröffnet werden. Dank Schenkungen und finanzieller Zuwendungen von privater Seite war bald eine beachtliche Sammlung zusammen. Zwischen 1907 und 1912 kamen Bilder von Sisley, Monet und Cezanne in den Besitz des Museums.

Als Geschenke von August Freiherr von der Heydt, seit 1903 Vorsitzender des Museumsvereins, erhielt die Sammlung Gemälde von Modersohn-Becker, Hodler und Vlaminck, Jawlensky und van Dongen.

Von 1913 an war in einem eigenen Raum ständig eine Auswahl moderner, vorwiegend expressionistischer Kunstwerke zu sehen, die das Ehepaar von der Heydt leihweise zur Verfügung stellte.

Die Privatsammlung von August und Selma von der Heydt gehörte bereits viele Jahre vor dem Ersten Weltkrieg zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland, und es bestand kein Zweifel, daß diese Sammlung später einmal als Stiftung an das Museum übergehen sollte. Da der Gedanke des Ehepaares von der Heydt jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Sohn Dr. Eduard Freiherr von der Heydt verwirklicht werden konnte, ist auf die Ächtung der modernen Kunst durch die Nationalsozialisten zurückzuführen.

In den Jahren 1949 bis zu seinem Tod im Jahr 1964 übergab Dr. Eduard Freiherr von der Heydt dem Museum nicht nur zahlreiche Werke aus der Sammlung seiner Eltern, sondern auch viele bedeutende Arbeiten, die er selbst seit den zwanziger Jahren erworben und gesammelt hatte. In Würdigung des Mäzenatentums der Familie von der Heydt wurde das Wupptertaler Museum 1961 in "Von der Heydt-Museum Wuppertal" umbenannt.

Aus den Beständen des Von der Heydt-Museums präsentiert die Österreichische Galerie Belvedere 35 Gemälde und mehr als 30 Grafiken, die den Farbenreichtum und die Ausdruckskraft der expressionistischen Kunst zeigen. Zu sehen sind Kunstwerke der seit 1905 bestehenden Dresdner Künstlervereinigung "Die Brücke", unter ihnen die Maler Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff, sowie Werke der herausragenden Künstler des 1911 gegründeten "Blauen Reiter", wie beispielsweise Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky und anderen.

Die Ausstellung "Expressionismus" im Oberen Belvedere, Prinz Eugen-Straße 27, im 3. Wiener Gemeindebezirk, kann bis Sonntag, den 11. April besichtigt werden.

Öffnungszeiten: jeweils Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr.

Donnerstag 10 bis 19 Uhr Montag geschlossen.

Information: (01) 79 557-134

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung