Impressionen aus São Paulo

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Das Land der Sehnsucht, des Aufbruchs, der sozialen Gegensätze und der Phantasie - Brasilien ist diesen Winter in Tirol zu Gast. Im Innsbrucker "aut. architektur und tirol" sind nun, korrespondierend zur Brasilien-Schau in den Swarovski-Kristallwelten, zwei Ausstellungen eröffnet worden, die bis 11. April die Repräsentation und nimmermüde Hoffnung des südamerikanischen Landes spiegeln.

Vilanova Artigas, Lina Bo Bardi und Paulo Mendes da Rocha sind drei prägende Architekten Brasiliens, die mit weitgespannten, in betonter Klarheit konzipierten Betonbauten ab Mitte der 1950er Jahre in São Paulo die durchaus auch gesellschaftspolitisch ausgerichtete "Escola Paulista" entwickelten. Ihre dichten, atmosphärischen Bauten hat der Tiroler Architekturfotograf Günter Richard Wett in beeindruckenden Bildern gebündelt, die mit modernem brasilianischen Bauen jenseits von Oscar Niemeyer bekanntmachen.

Im dritten Geschoß des Innsbrucker Architekturzentrums, dem Archiv für Baukunst, führt die Fotoschau "Brasilien - Ein Reisebericht" ins pralle Leben hinter den offiziellen Bauten.

Veränderter Blickwinkel

Nur wenige Kilometer östlich von Innsbruck, in Wattens, wo der Kristallwelten-Riese alljährlich ein anderes Land in seinen Bauch lädt, zeigt Fotografie aus São Paulo in neuerlich verändertem Blickwinkel die aus Stadt- und Naturlandschaften komponierten Impressionen zweier Künstler. "Brasilien zu Gast im Riesen" bietet bis 31. März aber auch funkelnde Samba-Kostüme, stündliche Capoeira-Demonstrationen und im Park die begehbare, phantasieanregende Vorspiegelung der brasilianischen Regenwald-Landschaft.

Höhepunkt im Riesen und Kontrapunkt zur Architekturausstellung ist aber das Projekt "Favela. Morrinho". Jugendliche aus Rio de Janeiro haben ihre Favela aus Ziegelstein und bunter Farbe im Kleinformat nachgebaut und spielen dort mit Legofiguren und Spielzeugautos ihr sehr reales Leben, ihre tägliche Bedrohung und ihre Träume nach. Ein ungezähmtes, phantasiesprühendes Projekt, das ihre Schöpfer nach der Entdeckung nun um die Welt führt und unter anderem in Berlin und bei der Biennale von Venedig Aufsehen erregte.

Die Ausstellung

"artigas-bo bardi-mendes da rocha"

ist noch bis 11. April in Innsbruck zu sehen.

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