In einem besetzten Land

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Bejubelte "Carmen" am Linzer Landestheater

Die Premiere der von Leonard Prinsloo inszenierten Opéra comique von Georges Bizet im Großen Haus (Bühne: Monika Biegler) kulminierte in einer Sternstunde des Theaters. Besonders gefielen mit ihrem schönen Stimm-Material, ihrer intonationssicheren Gesangskultur und der schauspielerischen Gestaltung ihrer jeweiligen Partie Dorothea Maria Marx und Christa Ratzenböck sowie Nikolai Galkin. Arantxa Armentia berührte als Micaëla mit ihrem schlicht geführten, seidigen Sopran; Lauri Vasar lieh seinen prachtvollen Bariton dem für Carmen entflammten Escamillo; Pedro Velázquez-Díaz vermochte mit seinem geschmeidigen Tenor die widersprüchlichsten Gefühlsregungen des José auszudrücken. Die Primadonna assoluta aber war Valentina Kutzarova als Carmen mit ihrem erotisierenden, modulationsfähigen Mezzosopran.

In den choreografierten Massenszenen mit Volk, Kindern und Zigarettenarbeiterinnen aus der Fabrik dominiert das Militär, da Prinsloo die Handlung "in einem besetzten Land: heute, aber nicht jetzt" angesetzt hat. Geschickt fügten sich die Kinder des Kinderchores der Musikhauptschule Harbach in das Geschehen ein. Ganz zu schweigen vom bewährten Chor und Extrachor des Landestheaters in der Einstudierung von Georg Leopold.

Unter seinem Chefdirigenten Dennis Russell Davies brachte das Bruckner Orchester die facettenreichen Empfindungen im Ausdruck der Musik Bizets musikantisch zum Klingen.

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