Infrastruktur auf Schiene

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Semmering-Basistunnel und Koralm- und Phyrnbahn machen die Steiermark zu einem internationalen Knotenpunkt.

Ich habe mich nie entmutigen oder beirren lassen, weil mir das Ziel für den Standort Steiermark und für den Süden Österreichs im 21. Jahrhundert immer klar war." Landeshauptmann Waltraud Klasnic zeigte sich im März dieses Jahres erleichtert, als der "Semmering-Basistunnel neu" nach mehr als zehnjährigem Hin und Her endlich beschlossen wurde. Denn die derzeitige Anlage aus dem Jahr 1854 ist den heutigen Belastungen längst nicht mehr gewachsen: Jährlich werden durch die Überalterung 25 bis 30 Millionen Euro Betriebsmehraufwand verursacht - Tendenz steigend. Zudem ist das Verkehrsaufkommen um 50 Prozent höher als am Brenner - Tendenz ebenfalls steigend. Und moderne Container kommen aufgrund des Tunnelquerschnittes derzeit noch gar nicht durch. Erst der Semmering-Basistunnel neu macht den Betrieb von schnellen Zügen für den Personenvberkehr und langen und schweren Zügen für den Güterverkehr überhaupt möglich.

Schnell und günstig

Landeshauptmann Waltraud Klasnic: "Der Semmering-Basistunnel bringt nicht nur die kürzeste, sondern auch die schnellst wirksame und kostengünstigste Nord-Südverbindung in Österreich und wird in Verbindung mit dem Koralmtunnel jene Engpässe überwinden, die die Zukunft des Standortes im Wettbewerb gefährdet hätten." Die Neuplanung soll bis 2008 abgeschlossen sein, die Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die eisenbahnrechtliche und die naturschutzrechtliche Genehmigung erwarten die öbb bis 2010. Bereits acht Jahre später soll das Projekt dann abgeschlossen sein. Die Traktionsleistung wird dadurch um das zweieinhalb- bis dreifache steigen, sicherheitstechnisch und energiewirtschaftlich wird der Tunnel auf dem letzten Stand der Technik sein, ökologisch ist er flexibel planbar.

Ein weiteres Anliegen Klasnics war es in den vergangenen Jahren, auch den Ausbau der Koralmbahn auf Schiene zu bringen, ist er doch das Schlüsselprojekt für die Logistik-Drehscheibe Steiermark. Die Koralmbahn mit dem Koralmtunnel als Herzstück der neuen Eisenbahn-Hochleistungsstrecke Graz-Klagenfurt soll im Jahr 2016 fertig gestellt sein. Die Fahrt zwischen den beiden Landeshauptstädten verkürzt sich damit von zwei Stunden 40 Minuten auf eine Stunde.

Die dritte wichtige Strecke ist die Pyhrnbahn, denn über die Pyhrn werden 80 Prozent aller steirischen Exportgüter transportiert. Daher soll auch die Pyhrnbahn ausgebaut werden, um eine lückenlose Eisenbahnverbindung von Prag über Linz und Graz bis Zagreb zu schaffen.

Knotenpunkt Steiermark

Mit dem Abschluss dieser drei Projekte wird die Steiermark ein wichtiger internationaler Knotenpunkt: Die Pyhrnachse ist dann eine leistungsfähige Verbindung von Nordwest- und Südost-Europa bzw. zur Adria. Die Koralmbahn bringt eine leistungsfähige Anbindung an Oberitalien, und der Semmering-Basistunnel ist ein Schlüsselprojekt für eine leistungsfähige Verbindung Nordost-Europas in den Adriaraum. Mit der Verbindung Koralmbahn und Semmering-Basistunnel wird die "Neue Südbahn" Wien-Graz-Oberitalien Wirklichkeit. Und in Verbindung mit der Pyhrnbahn-Adria wird der Großraum Graz zur Logistikdrehscheibe.

In Summe sind damit die wichtigsten Schienen für den infrastrukturellen Aufholprozess Südösterreichs und die industriepolitische Festlegung als Wirtschaftskernraum Innerösterreich gelegt.

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