Jobs, Jobs, Jobs", sagt Viktor Klima. "Inhalte, Inhalte, Inhalte", sagt Horst Pirker. Damit haben wir die Ähnlichkeiten aber auch schon abgehakt. Pirker hat, nur um ein Beispiel zu nennen, keinen Koalitionspartner, auf den er sich ausreden kann, niemanden, der ihm im Zweifelsfall all die schönen Ideen vermasselt.
Braucht er auch nicht: "Wie hoch schätzen Sie die Chance ein, mit Ihrem Konzept total zu scheitern?" fragt ihn Frido "Telefritz" Hütter im "Kleine Zeitung"-Interview. "Fünfzig zu fünfzig", sagt Pirker frank und frei. Können Sie sich vorstellen, daß Klima so etwas ...? Na eben. Wäre auch politischer Selbstmord!
In der Medienbranche ist das anders. Vom verlegerischen Selbstmord sind Horst Pirker und die Styria Medien AG weit entfernt. Die Erfolgsgeschichte der "Kleinen Zeitung" - um im für uns besonders interessanten Printbereich zu bleiben - wird von Quartal zu Quartal fortgeschrieben, die "Presse" behauptet sich immer überzeugender an der Spitze der überregionalen Qualitätszeitungen, und auch die Entwicklung der Furche gibt durchaus zu Optimismus Anlaß.
Grund genug für Reinhard Haberfellner, Styria-Generaldirektor von Anfang 1995 bis Ende 1998, zufrieden auf seine vier Jahre an der Styria-Spitze zurückzublicken, in denen aus einem "zentral gesteuerten ... Supertanker" ein "flexibler Flottenverband" wurde.
Grund genug auch für ein stilvolles Styria-Fest (am 11. Jänner), in dessen Rahmen Horst Pirker den Vorstandsvorsitz in der Styria Medien AG von Haberfellner übernahm. Und bei dem auch viel von Inhalten die Rede war: Vermittlung und Aufbereitung von Inhalten als Kernkompetenz der Styria - als Gegenkonzept zu "Beliebigkeit und Gewalt" ((c) Pirker). Ja, da fühlen wir von der Furche uns in besonderer Weise angesprochen. Um was sollte es uns als "Wochenzeitung für die Themen der Zeit" denn auch sonst gehen! Da wollen wir Horst Pirker gerne beim Wort nehmen - hundert zu null! RM
