Die jahrelange Forderung der muslimischen Gemeinde Österreichs nach einer theologischen Ausbildung auf Universitätsniveau könnte bald Realität werden. Auf politischer Ebene festgeschrieben wurde das Anliegen erstmals 2012 durch das "Dialogforum Islam“. Im Herbst des vergangenen Jahres fand es schließlich auch im Regierungsprogramm seinen Niederschlag. Die Einrichtung eines islamisch-theologischen Bachelorstudiums an der Universität Wien solle weiter unterstützt werden, heißt es dort.
Seit Anfang 2013 arbeitet eine Plattform unter der Leitung Ednan Aslans an der Umsetzung. Ein vorläufiges Curriculum ist bereits erarbeitet, aber es gibt in einigen wichtigen Bereichen noch Unklarheiten, wie religion.ORF.at im Jänner berichtete.
So gibt es von Seiten des Wissenschaftsministeriums zwar eine grundsätzliche Bereitschaft, zusätzliche finanzielle Mittel für das neue Studium zur Verfügung zu stellen, ausverhandelt ist das aber noch nicht. Spannend wird auch - vor allem angesichts der jüngsten Ereignisse rund um den Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster, den Österreicher Mouhanad Khorchide -, wie die Zusammenarbeit mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) aussehen wird. Hier scheinen die Meinungen auseinanderzugehen. Während Aslan der IGGiÖ nur eine beratende Rolle zugesteht, kann sich der Präsident der IGGiÖ, Fuat Sanaç, keine Personalbesetzungen gegen den Willen der Glaubensgemeinschaft vorstellen.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!