Islamisten-Dominanz in Ägypten

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Ägyptens koptische Kirche, zu der sich bis zu zehn Prozent der Bevölkerung des Landes bekennen, hat sich dem Boykott des Verfassungsausschusses durch die säkularen Kräfte angeschlossen. Der zwanzigköpfige Heilige Synod beschloss einstimmig, die beiden Kirchenvertreter in dem Verfassungsausschuss abzuberufen.

Auch die als höchste theologische Autorität im sunnitischen Islam geltende Kairoer Al-Azhar-Universität beteiligt sich nicht an den Arbeiten des von den Islamisten kontrollierten Ausschusses, der mit der Ausarbeitung der neuen ägyptischen Verfassung beauftragt ist. Die 100 Mitglieder der Verfassungskommission setzen sich zur einen Hälfte aus Parlamentsmitgliedern und zur anderen Hälfte aus Vertretern der Zivilgesellschaft zusammen.

Dass die Muslimbruderschaft entgegen früheren Ankündigungen nun doch einen eigenen Präsidentschaftskandidaten aufgestellt hat, löste in säkularen Kreisen einen Schock aus. Der 62-jährige volksnahe und erzkonservative Chairat al-Schater wurde am Wochenende nominiert. Das Rennen um das höchste Amt wird jetzt völlig von den Islamisten bestimmt. (APA)

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