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Ein Jahresrückblick Mitte November? Ja doch - das Weinjahr ist gelaufen! Natürlich hängen hie und da noch ein paar Zuckersammler an den Stöcken, aber von diesen raren Ausnahmen soll hier nicht die Rede sein. Vielmehr vom Gesamtbefund und der lautet einstimmig: "Super - Wahnsinn - Großartig". Stellvertretend für den euphorischen Gemütszustand der Produzenten die Stimme der Wachauerin Monika Schmelz: "So einen Jahrgang habe ich in 32 Jahren nicht erlebt. Jede einzelne Beere gesund, hervorragende analytische Werte, ein wunderbares Jahr."

Dabei war 2006 - so die Rückmeldung aus allen Weinbaugebieten - ein "verrücktes Jahr" mit extremem Witterungsverlauf. Wir rekapitulieren: extralarger, schneereicher Winter, kalt-feuchtes Frühjahr, Tropenjuli. Der August dann ernüchternd kalt und regnerisch, aber Traumwetter zur Lesezeit im September und Oktober. Fazit: sehr reife Trauben mit hoher Aromatik. Der Vergleich mit den Hitzejahren 2000 und 2003 drängt sich nachgerade auf. Da zeigt sich 2006 aber deutlich anders: das große Jahr hat die Weine mit reifer, ausbalancierenden Säure ausgestattet, was sie auch für ein langes Leben prädestiniert. Deutlich höher als im Vorjahr zeigen sich auch die Alkoholwerte.

Zu den zwei Wermutstropfen in der Wundersuppe. Zum einen blieb die Erntemenge mit 2,2 - 2,3 Mio. hl in etwa zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnittswert. Zum anderen ein Kurzkommentar zum "Verrieseln", dem Unwort im Weinjahr 2006. Regen oder niedrige Temperaturen während der Blüte können zu unregelmäßiger Befruchtung im Weingarten führen. Mehr oder weniger starke Ernteausfälle sind die Folge. Was nicht unbedingt nur negativ zu bewerten ist, sondern auch als natürliche, arbeitssparende "Ausdünnung". Wie auch immer - unsere Leitsorte, den Grünen Veltliner, hat's am stärksten erwischt. Uijegerl, wenn da die großen grünen Gewächse nicht bald unbezahlbar werden!

Ein Seitenblick zu den Roten: vor allem dem Blaufränker räumt man eine große Zukunft ein, der Zweigelt rangiert irgendwo zwischen "außergewöhnlich" und "schwierig, aber sehr gut". Freudige Stimmung auch im Pinot-noir-und St. Laurentlager. Das süße Ende: freudig erregt die Prädikatsweinwinzer!

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