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1934: Geburt des Tschechischen Surrealismus und Jan SÇvankmajers

1935 wird das erste internationale Bulletin des Surrealismus gemeinsam von André Breton, Paul Eluard und der tschechischen surrealistischen Gruppe um VíteÇslav Nezval verfasst.

1950er Jahre: SÇvankmajer studiert an der Prager Theaterfakultät DAMU Marionettenspiel, Regie und Setdesign, während sich nach der Zäsur des Zweiten Weltkriegs und dem Abwandern einiger Gründungsmitglieder nach Frankreich erst um Karel Teige und dann um Vratislav Effenberger die zweite Gruppe der tschechischen Surrealisten versammelt. Der Stalinismus und seine Nachwehen begraben die Hoffnungen der Gruppe, jemals legalen Status zu erlangen.

1966 bis 1968 weht erstmals wieder frischer Wind, der auch die Surrealisten im Zuge des Prager Frühlings aus dem Untergrund in die offizielle Kunstszene bringt.

Jan SÇvankmajer und seine Frau Eva nähern sich in dieser Periode der Öffnung der Gruppe an. Auch die Wiederaufnahme der Kontakte zu den französischen Surrealisten fällt in diese Zeit.

1969 erscheint die erste Nummer des interdisziplinären Magazins "Analogon" (die zweite erst 1990!).

Die 1970er Jahre bringen doppelte Isolation, in künstlerischer wie in politischer Hinsicht, "Analogon" wird verboten und Karel Teiges zur postumen Herausgabe vorbereitete Bücher vernichtet. Eine Zeit der neuen Illegalität, der Samizdat- und TamizdatVeröffentlichungen (Veröffentlichungen im Untergrund bzw. im Westen) bricht an.

1972 bis 1979 wird über SÇvankmajer ein Filmverbot verhängt. Ausnahme: Literaturverfilmungen.

1983 erhalten SÇvankmajers Filme beim Animationsfestival in Annecy (F) und später auch bei anderen Festivals im Ausland mehrere Preise, er wird damit international bekannt - sein berühmtester Film "Möglichkeiten des Dialogs" allerdings in der Heimat verboten.

Nach der Wende knüpft man wieder an die Tätigkeit der späten 1960er Jahre an, Jan SÇvankmajer wird zum Aushängeschild des tschechischen Surrealismus und 2003 Doktor h.c. der Prager Akademie der musischen Künste AMU.

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