Karas bei furche-Stammtisch

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Für ihn ist Brüssel eine österreichische Arbeitsstätte und wenn er von Wien in die EU-Hauptstadt reist, fährt er nicht weg, sondern zur Arbeit. So erklärte Othmar Karas, seit zwei Jahren Europaparlamentarier in Brüssel, beim furche-Stammtisch Ende letzter Woche furche-Lesern und Mitarbeitern seine Arbeits- und EU-Philosophie. Ausgangspunkt der Diskussion war die Anfrage, wie es gelingen kann, die Distanz zwischen Bürgern und Union zu verringern.

Für Karas ist das Abstimmungsdebakel in Irland ein Ergebnis der mangelnden Kommunikation zwischen EU-Institutionen und Bürgern. Den Hauptschuldigen dieser Misere sieht der Parlamentarier im Europäischen Rat: "Wenn die mächtigste EU-Instanz ihre Kommunikationsaufgaben nicht erfüllt, muss es ein Informationsdefizit geben." Wer ist aber der Rat? Es sind die Regierungschefs und Minister der Mitgliedsstaaten, ohne die in der EU keine Entscheidung fällt. Die Mitgliedsstaaten kommen jedoch ihrer Aufgabe nicht nach, zuhause die Ursachen und Ziele eines EU-Bschlusses zu erklären. Karas: "Wenn wir nicht die Debattenzahl erhöhen, wird sich die Distanz erhöhen." Deswegen Karas' Nein zum "überholten System der Regierungskonferenzen". Die auf den "Rat konzentrierte EU hat sich überlebt".

Ein handgreiflicheres Thema am furche-Stammtisch war die Euro-Einführung, konkret die Forderung von Euro-Banknoten mit kleinerer Einheit als derzeit fünf Euro. Karas wies auf die unterschiedliche Geldkultur in den EU-Staaten hin. Während Österreich eine ausgeprägte "Scheinekultur" hat, herrscht anderswo eine "Münzenkultur". Er wolle jedoch nicht müde werden, einen Ein-Euro-Schein zu verlangen.

Weitere Diskussionspunkte waren die EU-Erweiterung (Karas: Wiedervereinigung") und die Finalität der Union sowie das europäische Parteienstatut. Doch so wie beim furche-Stammtisch die Zeit zu knapp wurde, ist an dieser Stelle leider der Platz zur Nachlese arg beschränkt.

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