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Terence McNallys "Meisterklasse" am Grazer Schauspielhaus.

In den Jahren 1971/72 gab Maria Callas Gesangsunterricht an der Juilliard School of Music in New York. "Master Class" (1995) des amerikanischen Erfolgsautors Terrence McNally greift dies auf, um dem Geheimnis des Erfolgs der großen Sängerin in dramatischer Form nachzuspüren. Besonderer Clou des Stückes: Nicht nur den angehenden Opernstars, auch dem Publikum werden Lektionen erteilt. So moniert la Divina gleich zu Beginn des Abends, dass Kunst eine ernste Sache ist und vor allem harte Arbeit bedeutet: Konzentration, Devotion und äußerste Professionalität. Von Anfang an besteht kein Zweifel: In dieser Meisterklasse werden auch die Zuhörer etwas lernen. Dabei können es die diversen Empfehlungen durchaus mit modernen Karrierecoachings aufnehmen.

Zwischendurch lässt die Callas die wichtigsten Stationen ihres bewegten Lebens Revue passieren:den Durchbruch zum Weltstar 1952 mit "Macbeth" an der Scala, ihre Zusammenarbeit mit Visconti in "La Sonnambula", ihre prekären Beziehungen zu Battista Meneghini und Aristoteles Onassis.

Elisabeth Rath, die die Hauptfigur in der von ihr eingerichteten Produktion verkörpert, scheint die Rolle der leidenschaftlichen, exaltierten Primadonna auf den Leib geschrieben: Mit Witz und Temperament zieht sie das Publikum in ihren Bann. Bravourös besteht auch die junge Schülerriege (Dorit Machatsch, Sofia Kagia und Gerd Jaburek, am Klavier unterstützt von Roland Wesp als getreuer Korrepetitor Manny) die Feuerprobe, wenn auch nicht vor der gestrengen Diva, so doch vor dem Publikum. Verdienter Applaus für eine rundum gelungene Produktion.

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