Kein Auge bleibt trocken

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"Ein gutes Herz“ beweist Regisseur Dagur Kári in seiner gleichnamigen Tragikomödie - ein zu gutes gegen Ende des Films: Was als schräge Erzählung über die unkonventionelle Männerfreundschaft zwischen einem kauzigen Barbesitzer und einem jungen Obdachlosen beginnt, endet in einem kitschigen Herz-Schmerz-Finale. Sonst geht es in dem urbanen Märchen allerdings weniger herzlich zu: keine Laufkundschaft, keine Frauen und keine Vertraulichkeiten mit Gästen - so lauten die drei goldenen Regeln, mit denen Jacques in seiner New Yorker Kneipe die Schnapsflaschen schwingt. Frischer Wind weht erst durch seine Spelunke, als der Misanthrop einen mittellosen Herumstreuner zum Kronprinzen seines Reichs macht. Mit seinem lakonischen Inszenierungsstil und trockenen Humor wandelt der isländische Filmemacher auf Aki Kaurismäkis Spuren: heruntergekommene Schauplätze, politisch unkorrekte Gags und skurrile Charaktere bilden die Koordinaten der originellen Außenseiter-Story. Vor allem Brian Cox sorgt als griesgrämiger Barbetreiber dafür, dass kein Auge trocken bleibt - vor lachen oder angesichts des emotionalen Filmendes.

Ein gutes Herz (The Good Heart)

IS 2009. Regie: Dagur Kári. Mit Brian Cox, Paul Dano. Polyfilm. 95 Min.

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