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Die Universität präsentierte sich an der Uni Wien.

Die Universität Klausenburg konnte sich am Wochenende an ihrer Wiener Schwesterinstitution, mit der sie durch eine Partnerschaft verbunden ist, umfangreich präsentieren. Es ist tatsächlich beeindruckend, was diese rumänische Vorzeigeuniversität seit der Wende 1989 und besonders seit der Annahme ihrer neuen Charta im Jahr 1995 geleistet hat und auf wie viel internationale Anerkennung sie verweisen kann.

Befremdend war, dass die hochrangige Delegation aus Klausenburg in der Pressekonferenz (in der kaum Pressevertreter anwesend waren) besonders die Multikulturalität ihrer Universität herausstellte, aber den aktuellen Konflikt um die ungarischen Beschriftungen (siehe Furche Nr. 2, Seite 3) nicht ansprach. Auf Nachfrage gab es wichtige Klarstellungen, aber wann die - nach internationalem Standard völlig selbstverständlichen - Beschriftungen angebracht werden, war nicht zu erfahren.

Dennoch: Die Zahlen über die Zunahme ungarischer Lehrgänge und Studenten sind nicht von der Hand zu weisen und erfreulich. Allerdings: ein Schlüsselfach wie Jus kann man in Klausenburg - und damit in ganz Rumänien - noch immer nur auf Rumänisch studieren. Und dass die Situation der 1,5 Millionen Ungarn in Rumänien nach wie vor prekär ist (siehe Furche Nr. 5, Seite 4) und Multikulturalität die Gleichberechtigung von mindestens zwei Sprachen bedeutet - von dieser Erkenntnis sind jene, die in Klausenburg das Sagen haben, noch weit entfernt.

Bleibt zu hoffen, dass die Universität Wien nächstes Mal nicht nur den Gastgeber macht, sondern mit ihren Partnern in eine aktive Diskussion zu dieser brisanten Thematik eintritt, bei der viel auf dem Spiel steht. Die Sache wäre es wert! Cornelius Hell

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