Konzentration Made in Austria

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Durch Verschmelzung von Styria und Moser Holding entsteht ein Unternehmen mit 700 Millionen Euro Umsatz. Das ist die wirtschaftliche Botschaft der größten Medienfusion seit 20 Jahren in Österreich. Die exakte Darstellung, dass bei der Styria nur ihre regionalen Aktivitäten betroffen sind (Die Furche also z. B. nicht), ist kommunikativ kaum vermittelbar.

Dieses Schicksal teilt die neu zu gründende AG schon mit der Mediaprint, dem 20 Jahre alten und 500 Millionen Euro schweren Schreckgespenst der heimischen Printbranche. Auch deren differenziertes Innenleben zwischen Krone und Kurier widerstrebt bis heute einer klaren öffentlichen Darstellung. Desto mehr taugt es zum demokratiepolitischen Feindbild.

Schon seiner schieren Größe wegen wird auch die StyrMoHo - oder wie der künftige Riese sonst heißen wird - Angriffe zuhauf auf sich ziehen. Die Kritik erklärt sich allein schon aus der verschärften Arbeitgeberkonzentration für Journalisten.

Dabei bleibt eine gravierende Änderung auf dem heimischen Medienmarkt unterbelichtet: Das Klischee der Kolonialisierung durch deutsche Konzerne wird unhaltbar. Springer, Süddeutsche und Passauer sind schon weg. Die WAZ trennt sich von der Krone - und wohl auch dem Kurier. Nur Bertelsmann ist dann noch da (via Gruner+Jahr in der News-Gruppe).

Unterdessen gerät Raiffeisen zum omnipräsenten Gesellschafter bei ORF (Tochter ORS), StyrMoHo (Moser Holding), Mediaprint (Kurier), News-Gruppe, Niederösterreichischem Medienhaus und - ist Kreditgeber für Österreich. Alle Branchengrößten haben eine Eigentümerbeziehung zum Giebelkreuz, das aber durchwegs Minderheitsanteile hält. - 2009 markiert einen Totalumbruch unserer Medienlandschaft. Ihre extreme Konzentration wird noch zunehmen. Doch das muss nicht nur negative Folgen haben. Es könnte das einzige Überlebensrezept im Wettbewerb einer insgesamt bedrohten Branche sein.

* Der Autor ist Medienberater und Politikanalyst

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