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Er schuf den Mohren mak, wien Was haben der berühmte Meinl-Mohr und das Logo des Reifenherstellers Semperit gemeinsam? Beide wurden von dem österreichischen Grafiker Joseph Binder kreiert, dem das Museum für Angewandte Kunst in Wien (MAK) unter dem Titel "Harmonie im Kontext" bis 11. Februar eine Ausstellung widmet. Joseph Binder (1898 bis 1972) prägte entscheidend die im Wien der Zwanziger Jahre entstehende - und bis heute bestehende - Plakatkultur. Seine Produktlinienentwürfe etablierten noch heute bestehende Marken wie "Benstorp" oder "Persil". Für den Lebensmittelgroßhändler "Arabia" entwarf der Werbegrafiker eine regelrechte corporate identity, die sich von Verpackungen über Plakate bis zur Gestaltung der einzelnen Filialen erstreckte.

Binders Werk aus der Zwischenkriegszeit scheint die Ästhetik der Nachkriegszeit vorwegzunehmen. Dabei war es eher umgekehrt: 1936 wanderte der österreichische Grafiker aus wirtschaftlichen Gründen in die USA aus, wo er als Lehrer das amerikanische graphic design wesentlich beeinflusste.

Michael Krassnitzer Sie malte abstrakt jüdisches Museum, wien "Die Welt der Ili Kronstein" ist geprägt von den politischen Umwälzungen der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Der 1897 in Budapest Geborenen gilt nun eine gleichnamige Ausstellung des Jüdischen Museums in Wien.

Schon früh flüchtete die junge Ilona, Ehefrau eines Wiener Apothekers, aus der großbürgerlichen Langeweile in ein künstlerisches Schaffen, das zunächst vom Einfluss des Bauhaus-Lehrers Johannes Itten und eigenen graphischen Arbeiten (ausdrucksvolle Porträts, klar konturierte Akte) gekennzeichnet ist. Nach Gestapohaft 1938 gelingt die Flucht nach Liechtenstein. Dort verlässt sie Mann und Töchter, in einem Dorf bei Nizza lebt sie nun ihrer künstlerischen Entwicklung. In kärglichsten Verhältnissen, als Ausländerin ständig gefährdet, erlebt sie ihren künstlerischen Aufbruch in die Farbigkeit, in die Abstraktion (vitalitätssprühende Arbeiten in Pastell und Kohle) 1942 beginnen Lähmungserscheinungen das Arbeiten zu behindern, sie kehrt zu ihrer Familie nach Vaduz zurück. Multiple Sklerose macht sie zuletzt bewegungsunfähig, 1948 stirbt sie in Zürich (Bis 25.März).

Leonore Rambosek Er spielt nur Verdi Staatsoper, Wien "Giuseppe Verdi ist bestimmt der wichtigste Opernkomponist aller Zeiten", ist Staatsoperndirektor Ioan Holender überzeugt. Rund um den 100. Todestag des großen italienischen Komponisten am 27. Jänner 2001 wird über drei Wochen lang ausschließlich Verdi an der Wiener Staatsoper gespielt. Von 8. bis 31. Jänner werden in 24 Aufführungen zwölf Verdi-Opern gegeben. "Kein Opernhaus der Welt spielt so viele Werke von ihm", freut sich Holender.

"Stiffelio" wird die "Verdi-Wochen" eröffnen und ist zugleich die 5.700. Verdi-Aufführung in der Geschichte der Wiener Hof- und Staatstheater. "Aida", zu sehen am 28. und 31. Jänner, führt übrigens diese Statistik mit bisher 995 Aufführungen an. Nur drei seiner 26 Opern - "Alzira", "Il Corsaro" und "La Battaglia di Legnano" - schienen noch nie in den Wiener Spielplänen auf.

Die Staatsopern-Erstaufführung (!) von "Nabucco" am 31. Mai rundet Holenders Verdi-Huldigung ab.

Michael Krassnitzer

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