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Aus dem Trentino ins Schloß Schönbrunn

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Den Brixener Dom gestalteten jene Maler, deren Namen in Tirol damals einen besonders guten Klang hatten: Paul Troger erhielt den Auftrag, die Fresken auszuführen, Michael Angelo Unterberger das Hochaltarbild. Troger ist noch immer ein klangvoller Name. Wer aber kennt Michael Angelo Unterberger?

Dieser Künstler wurde vor 300 Jah-ren im Trentino geboren. Das Salzburger Dommuseum widmet ihm bis 27. August eine Sonderausstellung -übrigens die erste Präsentation von Werken Unter-bergers in Österreich. Im Herbst wird die Ausstellung nach Trient, in das Ca-stello del Buon-consiglio, übersiedeln und dort von 15 September bis 26. November zu sehen sein. Auch in Un-terbergers Geburtsort Cavalese wird derzeit eine Hommage an den Künstler geplant. (15. Dezember bis 14. Jänner 1996.)

Michael Angelo Unterberger befindet sich in der „stilistischen Mitte zwischen der dy-namisch-ex- pressiven Bichtung eines Paul Troger und der kühleren klassischen Art Daniel Grans”, erklärt der Kustos des Salzburger Dommuseums Johann Kronbichler. Im Dommuseum sind achtzig Werke Unterbergers zu sehen. Ein Teil der graphischen Arbeiten kommt aus dem Innsbrucker Ferdin-andeum. Ölskizzen und kleinere Altarblätter stammen aus Privat- und Kirchenbesitz. Es sind etwa ein Drittel der identifizierten Werke Michael Angelo Unterbergers.

Daß Unterberger nicht so bekannt geworden ist wie Paul Troger, mit dem er gemeinsam in Trient studierte und mit dem er sich ab 1851 die Leitung der neugeschaffenen k. k. Kunstakademie in Wien abwechselnd teilte, ist in erster Linie damit zu erklären, daß Unterberger vorwiegend Altarblätter geschaffen und nicht wie sein berühmterer Kollege als Freskant gewirkt hat. Eine Kuriosität ist die in Salzburg ausgestellte Tür einer Prunk-Karosse aus der Wagenburg des Schlosses Schönbrunn, die von Unterberger gestaltet wurde.

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