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Aussagestarke Linien

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Aus dunklem Grund, die kräftigen Blätter von der Wurzel wegstrebend, wächst die immer zarter werdende Pflanze dem Licht entgegen: 1961 schuf Karl Schmidt-Rottluff (1884 bis 1976) das Blatt „Amaryllis knospend”, eine Arbeit, die sich auf knap-peste und darum umso aussagestärkere Linienführung beschränkt.

Aus Anlaß des 20. Todestages von Karl Schmidt-Rottluff zeigt das Salzburger Rupertinum, in Zusammenarbeit mit dem Brücke-Museum Berlin, eine Ausstellung mit 130 Tuschpinselzeichnungen aus allen Schaffensperioden des Künstlers. Noch ganz naturalistisch, mit locker geführtem Pinselstrich, präsentieren sich die frühen Arbeiten. Kräftige Linien, mit kaum verdünnter Tusche, markieren den Aufbruch Schmidt-Rottluffs in den Expressionismus. An japanische 'Tuschmalerei erinnern die auf wenige Linien reduzierten Blätter, die um die dreißiger Jahre entstanden: etwa das Blatt „Wanderdüne II” oder die „Inseln im Lago Maggiore”.

Von großer Intensität, mit den typischen weißen Aussparungen, sind die Blätter aus den sechziger Jahren: Immer wdeder sind Häuser („Der Neubau” oder „Haus am Abend” aus 1963) und Pflanzen („Wetterdisteln” oder „Amaryllisblüte” aus 1964) das Motiv. - Eine repräsentative Ausstellung, mit Arbeiten in einer für Schmidt-Rottluff immer wieder zentralen 'Technik. (Bis 1. Dezember)

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