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Deutsche Expressionisten

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In der Volkshalle des Wiener Hat-Hauses ist derzeit — und leider nur turze Zeit — eine Ausstellung, „Deutsche Expressionisten aus dem Kunstbesitz der Stadt Ludwigshajen am Rhein“, zu sehen, iie ein beachtliches Beispiel einer groß-'ligigen und interessanten kommunalen Sammlung bietet. Der deutsche Expressionismus ist in ihr nahezu lückenlos tor allem in der Graphik vertreten, die in den Druckwerken und Originalen nicht nur schon bekannte, sondern auch einige weniger bekannte Blätter bietet. Hier sind vor allem Feilinger und Beckmann hervorzuheben, die Handzeichnung „Berglandschaft“ und der eindrucksvolle Holzschnitt „Porträt Ludwig Schames“ von E. L. Kirchner, die „Waldlandschaft“ von Otto Müller, drei Aquarelle von Emil Nolde und besonders seine stimmungsvollen Radierungen aus dem Hamburger Hafen. Von August Macke ist das „Stilleben mit Blumenvase“ bemerkenswert, ebenso die frühe aquarellierte Zeichnung von Kokoschka und der „Flammende Busch“ von Christian Rohlfs. Heckel ist in seinen Holzschnitten am stärksten vertreten, Pechstein und Schmidt-RottlufC fallen stark ab. Von Kandinsky sind Originalgraphiken aus verschiedenen Zeiten ausgestellt, Barlach wird durch vier Bronzen und zahlreiche Graphiken eindringlich repräsentiert. Die zahlreichen Lithos von Carl Hofer wirken sehr modisch und schwach, von ihm stammt auch das wohl mit Abstand schlechteste Bild der Ausstellung, die peinliche „Peri“. Auch das „Palau-Tryptichon“ von Pechstein wirkt heute äußerst blaß, wesentlich besser erscheint seine „Verschneite Gärtnerei“. Von Nolde überzeugt nur der dekorative „Blumengarten“, von Beckmann „Wildenstein-Zypressen“, von Rohlfs die „Sommerliche Landschaft“, während Kirchners „Bergwald am Mittag“ den Höhepunkt der Ausstellung bildet.

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