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Egon Schiele als Zeichner

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Von Otto B e n e s c h. Druck und Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1951. 16 Seiten Text, 16 Bilder In farbigem Offsetdruck und 8 Bilder In einfarbigem Tiefdruck.

In Mappe (Format: 24X34 cm)

Für Egon Schiele, den geborenen Graphiker, war die Zeichnung nicht bloß eine flüchtige Notiz, eine „Fingerübung“, die man dann, wie Klimt es tat, achtlos beiseite warf, sie war ihm, der in der mit Ausdruck erfüllten vibrierenden Linie 6ein ganzes Temperament entlud, in vieler Hinsicht Selbstzweck und wichtigste Lebensäußerunq und wurde in dieser Eigenschaft schon früh von verständnisvollen Kunstfreunden erkannt und geschätzt. Noch zu Lebzeiten des Künstlers (1917) erschien im Verlage Richard Lanvi die erste „Schiele-Mappe“ (mit 12 Zeichnungen), der der Verlag Eduard Strache 1920 eine weitere mt 15 Blättern folgen ließ. 1921 gab Arthur Roeßler unter dem Tite 1 „Da6 graphische Werk von Egon Schiele“ eine Mappe mit den 2 Lithographien und 6 Radierungen des Frühvollendeten heraus, im April 1919 hatte die Kunsthandlung Gustav Nebehay das I. Heft ihrer Katalogserien, „Die Zeichnung“, dem Andenken. Egon Schieies gewidmet und darin 162 Skizzen desselben verzeichnet und zum Teil abgebildet Einen bemerkenswerten Beitrag zu diesem Kapitel lieferte Gustav Künstler in seiner 1946 in der Amandus-

Edition erschienenen, mit 31 Reproduktionen versehenen Schrift „Egon Schiele als Graphiker“, und nun beendet der Direktor der Albertina, Prof. Dr. Otto B e n e s c h, mit dem soeben von der österreichischen Staatsdruckerei herausgegebenen Mappenwerke „Egon Schiele als Zeichner“ die Reihe der vorgenannten Veröffentlichungen. Als Sohn des Vormundes Schieies und mit mit diesem von Jugend auf befreundet, hatte er bereits als Achtzehnjähriger ein begeistertes Vorwort zur ersten Kollektivausstellung Schieies bei Arnot (Dezember 19141 verfaßt. Wenn er sich jetzt auf Grund einer umfassenden Kenntnis des Oeuvres Schieies abermals zu Wort meldet, so darf 6eine Schilderung des zeichnerischen Entwicklungsganges Schieies wohl als abschließend betrachtet werden. Die Wiedergabe der teilweise noch unbekannten, allen Stilperioden Schieies entnommenen Aquarelle und Handzeichnungen ist eine vorzügliche, das Format genügend groß, um alle Feinheiten des Striches und der Farbe erkennen zu lassen. In jedem Falle eine wertvolle Bereicherung der recht ansehnlichen Schiele-Literatur.

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