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Elegante Farbigkeit

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Eindrucksvolle Männerporträts, unzählige Bilder seiner Freundin Signe, französische oder schwedische Landschaften, Bilder aus Kärnten oder von Mallorca: Jean Egger, aus dem kärntnerischen Hüttenberg gebürtig, hat in seinen kurzen Schaffensjahren (er wurde nur 37 Jahre alt) 200 bis 300 Werke hinterlassen. 120 davon sind nun dokumentarisch erfaßt, der größte Teil von ihnen befindet sich zerstreut in Privatsammlungen. Sechzig Werke zeigt diese Ausstellung. Egger gelang es, verschiedene Stilrichtungen der europäischen Malerei seiner Zeit eigenständig zu verarbeiten und ihnen neue Nuancen abzugewinnen.

Der 1897 Geborene studierte in München und ging schon 1924 nach Paris, wo er sich in kurzer Zeit künstlerisch und gesellschaftlich etablieren konnte. Bald eröffnete sich ihm der Zugang zu den Ausstellungssalons. 1930 hatte er eine erste Einzelausstellung in Paris, 1931 eine in Wien. Mit seiner Lebensgefährtin Signe Wallin, übersiedelte er 1932 nach Mallorca, von wo er 1934 nach Klagenfurt heimkehrte, um im Elternhaus zu sterben.

Besonders Signes zahlreiche Porträts und Aktbilder geben, so scheint es, nicht eine, sondern viele verschiedene Frauen wieder. Blick, Mund, Kopfhaltung sind subtil aus dem Moment heraus festgehalten, paraphrasieren Ausdruck und Stimmung. Auch Darstellungen der Kärntner Landschaft (St Martin am Silberberg!) geben differenziert die Atmosphäre des Ortes ( und wohl auch im Inneren des Künstlers), wieder. Eggers Bilder ergänzen das Wissen um die österreichische Malerei der Zwischenkriegszeit, kraftvolle und elegante Farbigkeit ist zu entdecken. (Bis 14. Mai)

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