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Faksimile derßämischen Buchmalerei

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Im EU-Jahr präsentiert die akademische Druck -und Verlagsanstalt in der österreichischen Nationalbibliothek das jüngste

Gebetbuch Kaiser Karl V. Es ist ein Beweis für dessen persönliche Frömmigkeit auf dem Hintergrund der damals allgemeinen: Manche Stellen mußten mit Tinte nachgezogen werden, so zerlesen waren sie!

Das handliche Büchlein in rotem Samt aus der Zeit von Reformation, Renaissance - und Osma-nenaufbruch hält sich an die damals übliche Mode der Stundenbücher, die von Brügge aus in die Welt ging. Es ist handgeschrieben, auch wenn man schon seit hundert Jahren druckte, voll der persönlichen Präferenzen des Auftraggebers, in dessen Reich die Sonne nie unterging und der im Marien-Offizium eine Zuflucht fand.

Die fast 500 Meditations-Miniaturen sind italienisch beeinflußt (siehe Bild) und arbeiten bereits mit Tiefenwirkung. Sie stehen illusionsgerahmt im Text, der sich nicht mehr an der Hofschrift Burgunds, sondern am Antiqua-Druck orientiert, und auch kalenderische Anleitungen zur Berechnung beweglicher Feste gibt.

Bis Ende August ist dieses druckgraphische Meisterwerk um öS. 12.000,- danach um öS 15.000,- erhältlich.

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