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Florenz und Toskana

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Einen eindrucksvollen Gang durch Florenz und die Toskana bieten rund 90 Meisterwerke der Photographie zwischen 1840 und 1900 in der Schack-Galerie in München. In Zeiten des wirtschaftlichen, technischen und auch touristischen Aufschwunges im Großherzogtum Toskana waren Bildungsreisende vor allem aus England und Frankreich kauffreudige Kundschaft führender Photostudios und wandernder Photographien, die mit dem raschen Fortschritt von der Daguerreotypie bis hin zu den Papiernegativen auf die steigende Nachfrage reagieren konnten. Jacob Burckhardt hatte in Florenz für Photographien „schwer geblutet" (1881), hatte Tausende erworben als Anschauungsmaterial für Lehre und Forschung.

In typisch weichen Brauntönen zeigen die vedutenähnlichen Ansichten über die Stadt und den bleiern schimmernden Arno hinweg eine fast zeitlose Distanz - menschen- und autoleer, ohne Masten und Antennen. Doch die Kamera richtet sich zunehmend auf Fassaden und Häuserzeilen, auf Portale und Bildwerke. Herausragend in der Licht- und Ausschnitt-Technik sind die Werke der wohl Erfolgreichsten, der legendären Gebrüder Alinari: hier die Aufnahmen der Medici-Gräber, der Bildwerke von Or S. Michele, von großer Schärfe die Re-pros der Raffaelzeichnungen in den Uffizien, wofür sie 1858 die Genehmigung erhielten. Die Photographie war Dokumentation von Kunstwerk und Architektur. Motive der Landschaft und Vegetation und zuweilen pittoresk-ländlicher Szenen gaben der Photographie im letzten Jahrhundertdrittel hingegen den Reiz eines „Souvenirs". Der Katalog ist in Text-und Bildgestaltung ein Geschenk für Liebhaber- der Toskana wie der Photographie.

Bis 15. Februar 1998.

Schack-Galerie, München, Prinzregen-tenstr. 9. laglich außer Dienstag.

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