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Innovativer Designer

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Es braucht oft Jahrzehnte oder mehr, bis ein bedeutender Künstler neuentdeckt wird, und man ihm entsprechende Würdigung t entgegenbringt. Bei dem Maler und 'Designer Carl Auböck (1900-1957) waren es vierzig Jahre, bis man erneut auf ihn aufmerksam wurde. Nun präsentiert das Historische Museum seine künstlerische Vielseitigkeit in einer von Auböcks Enkel architektonisch interessant gestalteten Schau. Die Ausstellung präsentiert zum einen anhand von über 200 Design-Gegenständen - darunter Buchstützen, Äschenbecher, Lampen, Kleinmöbel - die Entwicklung des innovativen Designers, der durchaus im internationalen Kontext bestehen konnte.

Zunächst begann Auböck in der väterlichen Werkstatt mit der Produktion von Wiener Bronzen und Art Deco-Objekten, es folgten avantgardistische Gegenstände im sachlichen internationalen Stil und in dem den Fortschritt symbolisierenden Stromlinienstil. Heute verbindet man meist mit „Auböck-Design” Gebrauchsgegenstände in jenem unverwechselbaren biomorphen Stil, den Auböck Anfang der vierziger Jahre entwickelte. Ausgezeichnet wurde der Wiener für seine interessanten Ideen mehrmals, etwa 1954 auf der Mailänder Trien-nale für die berühmte „Umkehrlampe”, deren kegelstumpfförmiger Papierschirm gewendet werden kann -und so entweder eine Lese- oder Raumbeleuchtung schafft.

Beachtenswert ist auch das malerische CEuvre Auböcks, das erstmals öffentlich durch 200 Aquarelle und Ölbilder präsentiert wird, auch wenn es an die progressive Leistung des designerischen Werks keineswegs heranreicht. Als Bauhaus-Schüler von Johannes Itten zeigen die Bilder der frühen abstrakten Phase Einflüsse von Paul Klee und Oskar Schlemmer, das abstrakte Spätwerk eine Auseinandersetzung mit der geometrischen und organischen Abstraktion des In-formel.

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