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Digital In Arbeit

Irritation des Blicks

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Das 20er Haus würdigt Valie Exports Schaffen mit der retrospektiven Schau „Split:Reali-ty": Export, Multimedia-Künstlerin internationalen und Feministin ersten Ranges, wurde 1940 in Linz geboren. In den späten sechziger Jahren, dem Wiener Aktionismus nahestehend, rückte der Körper (ihr eigener meist) als Schnittstelle von Privatem und Öffentlichem ins Zentrum ihres künstlerischen Interesses.

Im Unterschied zu den Aktionisten war und ist Exports Arbeit von einem konzeptuellen Ansatz geprägt. Eines ihrer künstlerischen und theoretischen Hauptanliegen ist die Konstruktion einer weiblichen beziehungsweise menschlichen Wirklichkeit, indem sie die medial sprich: männlich - dominierte Sicht der Dinge, vor allem aber der Frau, kritisch hinterfragt. Es geht dabei auch um die Irritation der Wahrnehmung. In der Art, wie Export die technischen Medien (Foto, Film, Video) einsetzt, durchbricht sie die Seh-Gewohnhei-ten und erzielt damit optische Zeit-und Raumsprünge. - Etwa in den konzeptuellen Fotografien, die „filmische" Effekte hervorrufen oder in der Auseinandersetzung mit dem „expanded cinema". Wesentliches Element ihrer jüngsten Arbeiten, in denen sie auch mit Computer und Laser operiert, ist die Sprache.

Seit den achtziger Jahren erhielt die Künstlerin immer wieder Professuren an amerikanischen und deutschen Universitäten; seit 1995 lehrt sie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Durch einen begehbaren „Schnitt im Raum" ließ Valie Export das Museum zum Garten hin öffnen. Ein Aufbruch ... ?

Bis 15. Juni 1997.

20er Haus, 10)0 Wien, Arsenalstraße I. Telefon W 69 00.

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