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Kinderdorf St. Isidor

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Das Caritas-Kinderdorf St. Isidor ist das erste Kinderdorf für behinderte Kinder. Es wurde von Direktor Georg Erber seit 1947 aufgebaut. Die Idee „Kinderdorf“ wurde vom Pestalozzi-Kinderdorf Trogen übemomemn. In Analogie zum dortigen Elternpaar der Kinderdorffamilie wurde hier das Mütterpaar für eine Kinderdorfdoppelfamilie zu zweimal sechs beziehungsweise zweimal sieben Kindern eingeführt. Diese beiden Frauen müssen sich zur Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis finden. Dadurch ist auch die Kinderdorfmutter selber familiär geborgen, weil sie nicht allein steht und mit ihrer Mitmutter Freud und Leid teilen kann. Aber auch für die Kinder ergibt sich die familiengerechteste Situation, weil sie zwischen den Beziehungspersonen seelisch pendeln können. (Gewiß sind die Kinder bei einer Mutter primär zuständig.)

Das Dorf hat heute 15 Häuser: eine Kirche, drei Schulhäuser, ein Therapiehaus, zehn Häuser, in denen die 24 Kinderdorfdoppel- famiilien mit 310 Kindern wohnen und eine Landwirtschaft. Ein gutes Drittel der Kinder davon ist verwaist, die anderen sind in einer Kinderdorffamilie, weil sie bei ihren Eltern nicht die Möglichkeit der Therapie und der Sonderschule haben.

Die Kinder besuchen eine der drei Sonderschulen im Dorf. Erstmals in ganz Österreich ist es hier gelungen, die alte Hilfsschule in Schulen für mehrfach Behinderte zu gliedern. So besuchen die lernschwachen und leistungsbehinderten Kinder die Allgemeine Landessonderschule I im Kinderdorf St. Isidor, die lernschwachen, gehörgeschädigten und sprach- gestörten Kinder die Allgemeine Landessonderschule II, die lemschwachen, körperbehin derten Kinder die Allgemeine Landessonderschule III. Für die schwerstbehinderten Kinder, die bis 1958 ebenfalls im Kinderdorf St. Isidor waren, wurde von der Caritas das Institut St. Pius mit einer vierzehnklassigen Sonderschule aufgebaut.

Ein Sonderkindergarten steht vor allem für die verwaisten Kleinkinder zur Verfügung Seit 1950 werden die Kinder, die das Kinderdorf verlassen haben, durch eine nachgehende Fürsorge mit besonderem Erfolg weiter betraut.

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