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Kirchenneubau in Neutal
Der Neubau der Kirche in Neutal wurde als Ersatz der zu kleinen und im Zuge der Erweiterung der Bundesstraße schlecht stehenden alten Kirche notwendig. Als Baugelände stand der unverbaute Platz hinter der alten Kirche zur Verfügung.
Bauherr und Architekt stimmten darin überein, daß der gebaute „Kirchenraum sinnfälliger Ausdruck des in der Kirche neu erwachenden Glaubenlebens sein müsse. Der Altar, Stätte des göttlichen Opfers und Gastmahles, Begegnungsort zwischen Christus und seiner Gemeinde, bildet den zentralen Hauptpunkt, die Mitte des Kirchenraumes. So wie die Eucharistiefeier das Zentrum des Gottesdienstes ist, so ist der Kirchenraum vollständig hingeordnet auf den Altar, diese Hinordnung bereits angedeutet durch die Zusammenziehung der Außenmauern zum Altarraum und durch die zum Altar hin abfallende Decke. Der Altar, als Opfertisch, wurde nicht höher gehoben als unbedingt notwendig, er soll inmitten der Gemeinde stehen. Das durch das große, künstlerisch gestaltete Südfenster einfallende Licht stellt ihn in die „Mitte des geschlossenen Kirchenraumes, der übrige Raum wurde nur im unbedingt notwendigen Ausmaß belichtet. Für den geforderten zweiten Altar wurde der Kirchenraum im ersten Teil auf der rechten Seite etwas verbreitert. Taufbecken und Beichtstühle wurden links vom Eingang unter der Orgelempore angeordnet. Die Hinordnung des Raumes auf den Altar soll auch in der inneren Ausgestaltung zum Ausdruck kommen. Die schlichte, glatte Holzdecke in Lärchenholz, der rotbraune Ziegelfußboden und die leicht getönten, glatten Wände bilden einen Raum, in dem sich eine dörfliche Pfarrfamilie mit Gott zur Eudharistiefeier zusammenfindet, in dem Altar und Gemeinde eine lebendige Einheit bilden.
Auch die äußere Gestaltung der Kirche wurde bewußt dörflich, einfach und zurückhaltend gehalten. So wie im Innenraum der Altar „inmitten der Gemeinde steht und alles auf ihn ausgerichtet ist, so steht der ganze Kirchenbau inmitten der niederen Häuser des Dorfes, sie kaum überragend und doch durch Stellung und Ausbildung aus ihnen herausgehoben. Der Kirchturm, als Glockenträger, wurde, den zur Verfügung stehenden Mitteln entsprechend, sparsam ausgestaltet. Links vom Eingang, in der straßenseitigen Fassade stehend, hält er das große Kreuz hoch über die Häuser des Ortes und zeugt von der in Christus geeinten Gemeinde.
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