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Klassische Moderne

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Ein heiteres Spiel aus Formen und Farben hat Ellsworth Kelly in die strahlend weißen Räume im Haus der Kunst gezaubert. Die monochromen Tafeln zeichnen in einem unerschöpflichen Reichtum Flächen und Linien, Kurven und Ausschnitte vor die Wände, scheinen zu schweben, sich zu drehen, zu tanzen, treten zueinander in Beziehung, im Nebeneinander, im Gegenüber. Die Wand, der ganze Raum wird zum Rildträger. So bildet der große Mittelsaal eine „White Rox”, in der die großformatigen „Orange, Dark, Gray” von 1986 ihre spannungsvolle Ausstrahlung entfalten; sie sind das Herzstück einer Ausstellung, auf die man in München als einziger Station in Europa nach New York, Los Angeles und Ixtndon zurecht stolz ist, immerhin ist es die erste Gesamtretrospektive in Deutschland seit 17 Jahren.

Nach Roy Liechtenstein und Frank Stella gastiert somit zum dritten Mal ein amerikanischer Klassiker der Moderne in diesem Hause. Ganz anders als diese jedoch ist Ellsworth Kelly geprägt durch seine Aufenthalte in Paris 1948 bis 1954, durch die Regegnung mit zahlreichen Künstlern der klassischen Moderne wie Hans Arp, Brancusi, Matisse, Mondrian.

Ellsworth Kelly, heute 74jährig, hat zu eigenen Aussagen gefunden in einem „intimen Vorgang des Malens”, wie er es selbst nannte, in der Weite und Zurückgezogenheit seines Anwesens am Hudson River. Form, Farbe und Raum sind die Parameter seines Kunstverständnisses: „Wozu brauchen die Bilder eine Idee, sie haben doch die Farbe.”

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