7100759-1995_10_21.jpg
Digital In Arbeit

Mehr als vertraute Wirklichkeit

Werbung
Werbung
Werbung

Da stehen Leitern und Rilder-rahmen im Raum. Eine metallene Werkbank bildet den Vorder-, weiß schimmernde Scheiben den Hintergrund. Alles ganz normal. Oder? Die Raumbegrenzung scheint aus der Eprm geraten zu sein: Was eigentlich eine rI ür, ein Fenster sein müßte, gleicht einem überdimensionalen Bilderrahmen ...

Lois Renner spielt mit den Schaugewohnheiten des Menschen: In das Modell eines Ateliers stellt er dreidimensionale Objekte, die durchaus in ihre Umgebung passen: Rilderrah-men, Staffeleien, Skulpturen oder Gemälde, die an Veläzquez oder Mondrian erinnern. Zur Irritation des Betrachters finden sich aber auch irgendwo eine überdimensionale Kaffeekanne, ein Wecker - versteckt am Bildrand müßte er eigentlich den ganzen Raum erfüllen -, ein Winkel-Lineal, das Länge und Rrei-te des Ateliers durchmißt.

Die auszustellenden „Endprodukte” von Renners Arbeit sind stark vergrößerte Fotografien seiner Installationen im Modell-Atelier. Schau-Verwirrung ist dem garantiert, der bereit ist, sich auf diese verfremdete und doch vertraute Wirklichkeit einzulassen. „Ich nehme der modernen Kunst, und auch den Alten Meistern, ein bißchen die Schärfe, indem ich die Leute zuschauen lasse, mit welchen oft schrulligen Mitteln die Kunst gemacht wird”, erklärt Lois Renner, der 1961 in Salzburg geboren wurde und an der Rheinischen Kunstakademie Düsseldorf studierte. Lois Renner lebt und arbeitet in Wien. (Bis 9. April)

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung