Schule von Plankenberg” klingt zwarnichtso gut wie „Schule von Barbizon”, aber es ist die Entsprechung. Der französische Piain -airismus, Freilichtmalerei, hat auch in Osterreich Heimat und Geschichte. In Schloß Grafenegg ist dies bis 29. Oktober zu sehen.
Die Schau korrespondiert mit den Landschaften, die jedes der großen Schloßfenster auf den stimmungsvollen Park freigibt. Emil Jakob Schindler ist der Hauptmeister dieser Malerei der feinen Valeurs von Luft, Wasser, Dunst und Rauch mit unnachahmlichen Stimmungen. Schindler ist weniger bekannt als ihm zukäme. Der unstete Abkömmling mehrfach-begabter, schönheitstrunkener Vorfahren mit eigenständigen Schülern setzte sich seinerseits von seinem Münchner Lehrer und dessen Hoch-gebirgsdarstellungen bald ab.
Großartigkeit lag ihm nicht, seine Naturmalerei widmete er bescheideneren Motiven seiner Heimat in Hütteldorf, Pratergewässern, Thaya- und Donauufern.
Im Schloß Plankenberg fand er zuletzt alles für seine künstlerische Existenz Nötige in unmittelbarer Umgebung, auch wenn er sich mit dem Kauf verschuldete. Hier konnte er in adeligem Landleben genauso schwelgen wie in seinen Lieblingsthemen, bis hin zur berühmten „Pappelallee nach dem Gewitter”. Ohne seine lebenstüchtige Frau, eine in Wien ausgebildete Hamburger Sängerin (er selber sang beim Malen Melodien von Schumann) und ohne seinen getreuen Ad-latus Carl Moll (der nach Schindlers frühem Tod dessen Witwe heiratete und später Secessionist wurde) wäre ihm das Management von Anwesen und Schülern nie gelungen. Und es bedurfte eines Hugo Darnaut, um die Schule weiter zu betreiben. Darnaut und die anderen, Tina Rlau, Marie Egner, Theodor von Hörmann, Olga Wisinger-Florian sind ausführlich dokumentiert.
Schindlers Tochter Alma teilte das Familienerbe an Begabung, wendete es aber vor allem als „gebieterische Muse” bei Kokoschka, Mahler, Gro-pius und Werfel an, und so verdanken wir ihr indirekt große Werke.
