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Zauberhafte Miniataren

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Das St. Petersburger Muraqqa' ist eine der bedeutendsten illuminierten Handschriften in der Bibliothek des Institutes für Orientalistik in St. Petersburg. 100.000 alte Handschriften in 60 Sprachen werden dort gehütet. Unter den 30.000 islamischen Manuskripten befinden sich die schönsten Beispiele islamischer Buchkunst. Das kostbarste, das St. Petersburger Muraqqa', ist ein Album mit insgesamt 98 großformatigen, beidseitig gestalteten Blättern, von denen 40 repräsentative Blätter in der Max Gandolph Bibliothek gezeigt werden.

Die zauberhaften Miniaturen schildern Szenen aus dem Hofleben, biblische und christliche Motive, wie etwa Abrahams Opfer, eine Madonna mit Kind oder die heilige Familie. Diese westlichen Motive zeugen von der Offenheit der Monguln in kulturellen Belangen und vom regen kulturellen Austausch, der vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zwischen dem persischen Hof und dem W esten gepflegt wurde. Die meisten Miniaturen entstanden zwischen dem Ende des 16. Jahrhunderts und 1830 in Indien. Dazu kommen persische Miniaturen. Einige Blätter zeigen auf der Bück-seite Schriftproben aus den Jahren 1003 bis 1024'. Auf 95 Blättern sind Muster und Texte aus der Feder des persischen Hofkalligraphen Mir 'Imad al-Hasani (1551-1615) zu bewundern. Wegen ihrer hohen Lichtemp-findlichkeit und Zerbrechlichkeit wurden diese w erke bisher nie öffentlich gezeigt. Die ARCH Foundation (Art Restoration for Cultural Herita-ge) finanzierte die Renovierung von elf Handschriften aus dem St. Petersburger Institut für Orientalistik.

Die Leitung der Restaurierungsarbeiten hegt bei W issenschaftlern der Bri-tish Librarv. Das St. Petersburger Muraqqa' ist das erste Manuskript, dessen Renovierung im Rahmen des ARCH-Projektes abgeschlossen werden konnte.

Max Gandolph Bibliothek. Salzburg. Di bis So. 10-18 Uhr: bis 14. Juli

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