Lachen im Schloß

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Heiterkeit mit ernstem Hintergrund bei den Porcia-Spielen.

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Heiterkeit mit ernstem Hintergrund bei den Porcia-Spielen.

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Das Publikum der Komödienspiele Schloß Porcia in Spittal hat viel zu lachen. Doch hinter der Heiterkeit der Stücke dreier Autoren aus drei Ländern verbirgt sich die Schäbigkeit des Menschen. Es geht um Geld und Macht, die glücklich endenden Liebesgeschichten gehören dazu, doch will man ihnen nicht so recht trauen. Bernd-Dieter Müller hat ganz einfache, doch umso stimmungsvollere Bühnenbilder gebaut, für die es Szenenapplaus gab. Annette Zepperitz unterstützt die Atmosphäre mit Kostümen aus der Zeit, in der die Stücke spielen. Die Regisseure Peter Pikl, Reinhard Schwabenitzky und Lutz Hochstraate stellen die Schauspieler in den Mittelpunkt Da gibt es keine Regie-Abenteuer, keine gewollten Modernismen, sondern aus dem Text heraus gestaltete Rollen.

In Scribes "Ein Glas Wasser" bekämpfen einander Traude Gmeinböck als Herzogin und Marcus Thill als Marlborough mit präzise gesetzten Gemeinheiten, und Angelica Ladurner ist eine so bildschöne Königin, daß Anja Beckert mit Recht eifersüchtig wird. In Nestroys "Mädl aus der Vorstadt" verleiht Albert Tisal mit sparsamsten Mitteln und hervorragender Sprechtechnik dem Herrn von Kauz Bösartigkeit, und Reinhard Winter zeigt als Gigl, daß man auch einer blassen Liebhaberfigur Temperament geben kann. Ein hinreißend falsch gesungenes Quodlibet spielt mit "Eisenstein-Erbsenstein". Als letztere zeichnet Elfriede Schüsseleder eine um ihre Jugend kämpfende Frau. In Ostrowskys "Der Wald" weckt sie als Gutsbesitzerin Erbarmen, denn von ihrem Leben bleibt ihr nur mehr ihr Geld. Lachen und nachdenken, was will man mehr?

Bis 31. August. Karten Tel. 04762/3161, Fax 3237

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