Werbung
Werbung
Werbung

Ist ewiges Leben möglich? Ja, zumindest für manche Quallenarten. Wenn sie alt werden, entwickeln sich ihre Zellen zurück in Polypenform und bilden exakte Kopien ihrer selbst als Nachfahren – ein einmaliges Phänomen bei Mehrzellern. Etwas großzügig kann man dieses Verhalten als Unsterblichkeit interpretieren. Es ist aber auch bereits gelungen, das Leben von ganz herkömmlich sterblichen Organismen deutlich zu verlängern. So hat der Fadenwurm (Caenorhabditis elegans) eine Lebenserwartung von etwa 21 Tagen. Durch Veränderungen in seinem Genom ist es Wissenschaftlern gelungen, den Wurm bis zu 144 Tage lang am Leben zu halten. Das ist immerhin ein Faktor von fast sieben. Auch an Taufliege (Drosophila melanogaster) und Maus erproben Genetiker mit Vorliebe lebensverlängernde Genvariationen. Die Taufliege lebt normalerweise etwa 80 Tage. Mutationsstämme mit genetisch verändertem Insulin-Übertragunsgweg haben ein bis zu doppelt so langes (Labor)leben. Einen Preis der besonderen Art vergibt die Methusalem Foundation für lebensverlängernde Forschung an Mäusen – den Methusalem Maus Preis (MPrize).

Aktueller Rekordhalter ist Andrzej Bartke von der Southern Illinois University School of Medicine. Indem er ein Rezeptorgen für Wachstumshormone ausschaltete, verhalf er einer Zwergmaus zum biblischen Alter von fast fünf Jahren (1819 Tage). Die übliche Lebenserwartung liegt bei zwei bis drei Jahren. Ob vergleichbare Rekordleistungen eines Tages auch an Menschen gelingen, bleibt vorerst abzuwarten. (Raimund Lang)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung