Leben im eigenen Rhythmus

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Wenn die innere Uhr Alarm schlägt, das Burn-out kurz bevorsteht und der Satz #Ich habe keine Zeit# längst zum persönlichen Lebensmotto auserkoren wurde, dann ist es #Höchste Zeit # die Uhr nach sich selbst zu stellen#. Für ihr Buch über den Takt des Lebens hat Gabi Weiss insgesamt zwanzig Menschen porträtiert: vom Dancing Star #Ramesh Nair# bis zur Filmemacherin Jessica Hausner, vom Gärtner bis zum Architekten. Gemeinsam ist allen, einen Weg gefunden zu haben, den ganz persönlichen Rhythmus leben zu können.

Einer, der Zeit zu seinem Beruf gemacht hat, ist Zeitforscher Karlheinz A. Geissler. Er geht souverän mit seiner Zeit um und schafft es, sie seinem Lebensrhythmus anzupassen: Der Hochschulprofessor nimmt sich Gleitzeit und alle drei Jahre eine Auszeit # Geissler hat gelernt, nach seiner inneren Uhr zu leben: #Wer behauptet, keine Zeit zu haben, hat in Wahrheit keine Zeit für sich.#

Gregor Sieböck hat sich ganze 15.000 km lang Zeit genommen: Drei Jahre war der #Weltenwanderer# unterwegs # von Bad Ischl bis Tokio. Menschen, die ihn fragen, ob sie auch losmarschieren sollen, erklärt Sieböck: #Das ist ja sinnlos. Es geht darum, dass du in deinem Leben das tust, was du gerne tust. Ich zeige halt auf, wie schön das Leben ist, wenn ich meiner Bestimmung folge.#

Johanna Maier hat es mit ihrer Kochleidenschaft bis zur einzigen 4-Hauben-Köchin der Welt gebracht. Dahinter steckt viel harte Arbeit. Ihren inneren Takt hat Johanna Maier erst spät gefunden: #Um seinen Rhythmus zu finden, muss man sich Zeit nehmen, ständig an sich arbeiten, in sich gehen. Und dann das nähren, was wichtig ist, das weglassen, was es nicht mehr braucht.#

Das Buch von Gabi Weiss ist weder ein neuer Ratgeber, der den einzigen wahren Weg aufzeigt, noch plädiert die Autorin dafür, das Rad der Zeit langsamer zu drehen. Stattdessen beschreibt sie, wie vielfältig Zeit gelebt werden kann # und das in einer sehr schönen Aufmachung: Das Buch zieren stimmungsvolle Bilder und Zitate, darunter eines von Oscar Wilde: #Sei du selbst. Alle anderen sind schon vergeben.#

Höchste Zeit # die Uhr nach sich selbst zu stellen.

Von Gabi Weiss, Brandstätter, Wien 2010, 144 S., Geb., e 16,#

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