Leben und Leiden von Südostasiens Elefanten

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Vier Jahre ist das Naturfilmer-Duo Klaus Reisinger und Frédérique Lengaigne für den Dokumentarfilm "Life Size Memories“ durch Südostasien gereist, um das Leben "zahmer“ Elefanten mit den kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Traditionen dieses Erdteils zu verknüpfen. Das Resultat ist eine Doku-Melange, die das Leid domestizierter und in Gefangenschaft lebender Elefanten in den (Kamera-)Fokus rückt und anhand berührender Tier-Porträts Einblicke in die fernöstliche Gesellschaft liefert.

Gekonnt setzt der heimische Filmemacher mit seiner Partnerin die tierischen Protagonisten in Szene und lässt statt ausschweifender Off-Kommentare seine mit Großbildkamera eingefangenen Bilder für sich sprechen. Ein Konzept, das über weite Strecken des 118-minütigen Films aufgeht: Weder die Leidensgeschichte burmesischer Arbeitselefanten noch der alles andere als artgerechte Umgang mit den "heiligen“ Riesen beim "Thrissur Pooram“-Festival im indischen Kerala lassen den Zuseher unberührt.

Durchschaubar ist hingegen das Kalkül der Filmemacher, die Lebensgeschichte der porträtierten Dickhäuter zu "vermenschlichen“: Personifiziertes Tierleid geht tiefer unter die (Zuseher-)Haut als jenes anonymer Lebewesen. Aufgrund der zum Teil unfreiwillig komischen Biografie-Beschreibungen erweist sich diese Strategie in "Life Size Memories“ allerdings als kontraproduktiv.

Life Size Memories

A 2012. Regie: Klaus Reisinger, Frédé-

rique Lengaigne. Filmladen. 118 Min.

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