Liebe geht durch den garten

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Jemand wie Kate Winslet ist die wohl idealste Besetzung für einen Film wie diesen: Kaum eine Schauspielerin kann Freude und Leid mit wenigen Regungen so überzeugend darstellen wie sie, und kaum eine andere sieht dabei so adrett, aber zugleich selbstbestimmt aus in historischem Gewand.

Es geht in "Die Gärtnerin von Versailles" nämlich um Selbstbestimmung, eigentlich um Emanzipation im Wortsinn, denn am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV., gibt es etliche "väterliche Hände", aus der Madame Sabine de Barra (Winslet) sich gerne befreien würde. Dabei hat Monsieur Le Nôtre (Matthias Schoenaerts) ihr gerade erst zähneknirschend zugestanden, dass ihre Entwürfe für den Schlosspark von Versailles die besten sind, doch das mit dem Auftrag, das geht nun wirklich nicht in der männlich dominierten Gartenkunst.

Le Nôtre aber steht stark unter Druck, denn der König (Alan Rickman) will Ergebnisse sehen - und so wird de Barra doch noch engagiert. Die Freude währt nur kurz, denn die Arbeit an dem Park, der so pompös wie kein anderer zuvor werden soll, verläuft nicht reibungslos. Auch mit Missgunst und Sabotage hat Sabine de Barra zu kämpfen.

Romanze und Emanzipationsdrama

"Die Gärtnerin von Versailles" ist einerseits eine Romanze, denn zwischen Le Nôtre und de Barra sprühen bald Funken. Der Film ist stimmig gespielt, zuweilen aber recht holprig inszeniert. Andererseits ist es auch die Geschichte einer frühen Emanzipation, eines Machtspiels der Geschlechter, das allerdings keinen historisch realen Hintergrund hat. Doch wenn die fiktive Landschaftsgärtnerin durch ihren barocken Park streift, dann wird die Leichtigkeit deutlich, die Schauspieler Alan Rickman hier beim Inszenieren seiner zweiten Kinoarbeit gespürt haben muss: Mit Winslet haben selbst die kompliziertesten Szenen Leichtigkeit: Sie macht vergessen, dass man hier nur einen Film sieht.

Die Gärtnerin von Versailles (A Little Chaos)

GB 2014. Regie: Alan Rickman. Mit Kate Winslet, Alan Rickman, Matthias Schoenaerts, Stanley Tucci, Jennifer Ehle. Tobis. 117 Min.

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