Liebesfilm über Modeschöpfer

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Zuallererst ist "Yves Saint Laurent" keine Künstlerbiografie und kein Film über die Mode, sondern ein Liebesfilm: Regisseur Jalil Lespert schildert in seinem opulent ausgestatteten Bio-Pic nämlich die Beziehung zwischen dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent (Pierre Niney) und seinem langjährigen Lebenspartner Pierre Bergé (Guillaume Gallienne). Mit gerade 21 Jahren wird Yves Saint Laurent 1957 die rechte Hand von Christian Dior, und als dieser unvermutet stirbt, wird der aufstrebende Designer zum kreativen Kopf des Unternehmens. Doch die Freude währt nicht ewig: Als Yves Saint Laurent eine schwere persönliche Krise durchleidet, wird er bei Dior gefeuert. Zu diesem Zeitpunkt ist aber schon Pierre Bergé an seiner Seite, der zu ihm hält und gemeinsam mit ihm ein neues Modelabel gründet: "Yves Saint Laurent".

Berufs-und Privatleben verschränkt

Laurent und Bergé dienen dem Film als Prototypen der Verschränkung zwischen Berufs- und Privatleben. Bergé, bis 1976 mit dem Modeschöpfer liiert, gewährte Filmemacher Lespert Einblicke in private Erinnerungsstücke an den 2008 verstorbenen Designer. So persönlich gefärbt der Film ist, so schlicht geht er mit der Modekunst um: Sie wird niemals wirklich ins Zentrum gerückt, auch, weil YSL seine Arbeit als Handwerk und nicht als Kunst verstand. Ein bisschen tiefer in die Materie hätte der Regisseur aber durchaus blicken lassen können. Glaubhaft wiederum ist die Besetzung: Sowohl Niney als auch Gallienne überzeugen in ihren Rollen als Liebespaar, und doch ist das filmische Ergebnis auffallend schal und kraftlos. Immerhin sehenswert: Ein kurzer Auftritt von Nikolai Kinski als Karl Lagerfeld.

Yves Saint Laurent

F 2014. Regie: Jalil Lespert. Mit Pierre Niney, Guillaume Gallienne, Nikolai Kinski. Constantin. 101 Min.

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