Linzer Musiktheater: Fortsetzung einer unendlichen Geschichte

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Linzer Musiktheater - Was nun? Landeshauptmann Josef Pühringer weiß die Antwort: Eine kulturelle Zukunft Oberösterreichs ohne einen zeitgemäßen Theaterbau, der sowohl den innerbetrieblichen Erfordernissen wie den Ansprüchen des Publikums genügt, wird es auch nach der Volksbefragung nicht geben. Das Projekt eines Theaterneubaus am und im Linzer Schlossberg musste ja ad acta gelegt werden, nachdem sich bei einer von der FPÖ initiierten Volksbefragung vor zwei Monaten 60 Prozent der teilnehmenden Bevölkerung dagegen ausgesprochen hatten.

Nach der neuerlichen Klärung wichtiger Fragen soll ein verbindlicher Grundsatzbeschluss des Landtags erreicht werden, in dem die erforderlichen Parameter für den Betrieb des Landestheaters festgelegt sind. Dadurch soll ein späterer Rückzieher einer Partei verhindert werden. Zur Verbindlichkeit eines solchen Beschlusses befragt, hielt sich Pühringer bedeckt, doch Johannes Hengstschläger, Professor am Institut für Staatsrecht und politische Wissenschaften in Linz erklärte: "Rechtlich hätte nur ein Landesverfassungsgesetz erhöhte Bestandskraft, da es nur mit einer Zweidrittelmehrheit abgeändert werden kann. Ansonsten bleibt nur der Weg einer verbindlichen Erklärung, ein bestimmtes Projekt auch in Zukunft zu unterstützen, die aber nicht einklagbar ist."

Weiters plant Pühringer, noch in diesem Jahr die Entscheidung über den Standort zu treffen, da die im Lauf der Jahre erstellten Analysen und Machbarkeitsstudien aufgrund veränderter Gegebenheiten überarbeitet und mögliche neue Standorte einbezogen werden müssen. Auch der derzeitige Standort des Landestheaters an der Promenade wird wieder ins Kalkül gezogen. Die kürzlich per APA-Meldung unter die Leute gebrachte Idee von Intendant Michael Klügl, anstelle des Verwaltungsgebäudes im Hof - derzeit sind Dienststellen des Landes darin untergebracht - einen Zubau zum Großen Haus zu errichten, könnte ein gezielter Versuchsballon sein.

Pühringer billigt dem alten Theater zwar "Vorteile und Charme" zu, betont aber: "Ein Theaterumbau ohne architektonischen Akzent geht nicht". Bestenfalls könnte der Baubeginn im Jahr 2003 erfolgen. (Ironie der Baugeschichte: Just in diesem Jahr sollte das neue Landestheater anlässlich seines 200. Bestandsjubiläums eröffnet werden.) Mit einem Sechs-Stufen-Plan meldeten sich die Grünen zu Wort und machten sich für eine politische Entscheidung noch vor dem Sommer stark. Nix ist fix, bis auf eines: Eine Fortsetzung dieser unendlichen Geschichte folgt.

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