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Das Rätsel des Ilja Ehrenburg

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Autobiographische Elemente sind unverkennbar bei diesem russischen Schelmenroman Ilja Ehrenburgs.

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Wie konnte der schillernde russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg (1891-1967) die Stalin-Ära überleben, und das in hohen Positionen? Er spottete zeitweise treffend über den Partei-Absolutismus, war dann wieder regimetreu, und die kritische Novelle „Tauwetter“ (1954) wurde zum Begriff für eine Periode.

Die Originalausgabe des Romans „Das bewegte Leben des Lasik Ro- itschwantz“ erschien 1928 in Paris, gleich darauf in deutscher Übersetzung, in Moskau aber konnte sie erst 1991 gedruckt werden. Der unselige Schneider Lasik kommt ins Gefängnis, weil er geseufzt hat: Behördlich wird ihm das als politisch-oppositionelle Kundgebung angekreidet. Später zieht er (wie übrigens auch der Autor) durch vverschiedene Länder, gerät überall in Ungelegenheiten und endet elend als Landstreicher: sogar das Sterben wird ihm als ungehörig beanstandet.

Selbst von dem parteiamtlich zur Unperson erklärten Trotzki ist wiederholt und völlig unbefangen die Rede. Das Werk hat extremen Pamphletcharakter; die ganze Welt wird satirisch gesehen und ganz besonders der Bolschewismus, den Ehrenburg (damals Pariser Emigrant) in der Zeit 1918/19 noch „moderne Barbarei“ nannte.

DAS BEWEGTE LEBEN DES LASIK ROITSCHWANTZ

Von Ilja Ehrenburg.

Aus dem Russischen von

Waldemar Jollos.

Verlag Volk und Welt, Berlin 1994.

104 Seiten, öS 3ll,-.

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