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Die Geschichten von Onkel Salim

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Der vielfach ausgezeichnete syrische Autor verbindet in seinen Geschichten auf unnachahmliche Weise autobiographische mit märchenhaften Elementen.

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Der vielfach ausgezeichnete syrische Autor verbindet in seinen Geschichten auf unnachahmliche Weise autobiographische mit märchenhaften Elementen.

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Der in Damaskus geborene Schriftsteller Rafik Schami lebt seit 1971 in Deutschland. Für sein schriftstellerisches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 1993 mit dem Adalbert-von-Cha-misso-Preis für die deutschsprachige Literatur, die von den aus dem fremdsprachigen Ausland stammenden Autoren geschrieben wurde. Im Neuen Malik Verlag erschienen mehrere Werke von Rafik Schami, unter anderem „Der fliegende Baum” und „Märchen aus Malula”.

In der neuen Prosasammlung „Der Fliegenmelker” sind 13 Geschichten aus dem Damaskus der fünfziger Jahre veröffentlicht. Schami erzählt aus dem reichen Schatz eigener Erfahrung von verschiedenen Personen und Ereignissen, die in seiner Jugend eine prägende Rolle spielten.

„Der Fliegenmelker” ist ein schönes Buch aus einer Welt, wo das mündliche Erzählen, das Märchen und die Märchenerzähler noch eine wichtige, traditionsgebundene Rolle spielten. Schami schmückt seine arabischen Erzählungen aus der christlichen Altstadt von Damaskus mit humoristischen Anekdoten und Parabeln. Er kritisiert die soziale und politische Lage in seinem Land, die unversöhnlichen, militaristischen Töne gegen Israel, die für den „kleinen Mann” nur die Verschlechterung der an sich schon unstabilen Situation mit sich bringen.

Die „Helden” dieser Literatur sind die von der Geschichte vergessenen oder abgeschriebenen Unterprivilegierten, die Kinder, kleine Geschäftstreibende, Minderheiten (Kurden) und verschiedene andere Gruppen aus dem Damaskus der fünfziger Jahre in einer politisch ungewissen Situation, als „die Machthaber manchmal schneller als die Filme im Kino” wechselten.

Ein Genuß für das Auge ist auch die Sorgfalt, die der Verlag dem Buch in orientalischer Üppigkeit angedeihen ließ, sodaß man gerne darin liest.

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