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Gustav Klimt — überstrapaziert

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Der „extreme Junggeselle”, der eine Fülle an Frauenbildnissen hinterlassen hat, steht in diesem Band im Zentrum von Spekulationen.

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Der „extreme Junggeselle”, der eine Fülle an Frauenbildnissen hinterlassen hat, steht in diesem Band im Zentrum von Spekulationen.

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Wenn es über einen Künstler wegen ausreichender kunsthistorischer Bearbeitung kaum mehr Neues zu sagen gibt, müssen Mutmaßungen über sein Liebesleben herhalten. Zumal dieser Künstler zeit seines Lebens Junggesselle war, Frauen jedoch ein zentrales Thema in seinem Werk darstellen.

Da es sich um Gustav Klimt handelt, einem „Aushängeschild” österreichischer Kunst um die Jahrhundertwende, stehen hinter Christian Brandstätters Buch „Gustav Klimt und die Frauen” berechtigterweise verlegerisch-kommerzielle Absichten. Leider durchzieht jedoch die Banalität der Titelgebung das gesamte Buch, das vor allem eine unre-flektierte Anhäufung diverser Zitate darstellt.

Grundsätzlich ist das Thema, die Stellung der Frau zu dieser Zeit und ihre Darstellung in der Malerei, durchaus bearbeitens-wert. Otto Weiningers umstrittene Schrift „Geschlecht und Charakter” wäre ebenso einzubringen wie entsprechende Untersuchungen Sigmund Freuds sowie Verweise auf die Literatur. Ebenso interessant wären Vergleiche mit erotisch-dämonisierenden Damenporträts deutscher und belgischer Symbolisten, etwa Stuck und Khnopff.

Konkret auf Klimt bezogen wurde vieles schon in dem Band „Gustav Klimt und Emilie Flöge” (Verlag Christian Brandstätter, 1987) sowie in den Beflexionen des Kunsthistorikers Thomas Zaunschirm zum Porträt von Margarethe- Stonborouhg-Wittgenstein gesagt. (Fischer Verlag, 1987).

Im vorliegenden Band erfährt der Leser nichts Neues über Gustav Klimt und sein Werk. Somit drängt sich die Frage auf, ob es für ein Buch genügt, ein paar Abbildungen, Zitate und Texte zusammenzufügen.

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