Ilse Helbich - © Foto: picturedesk.com/ Kurier / Gerhard Deutsch

Ilse Helbich: Vom Geheimnis des Rosenstrauchs

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Langweilig wird es mit ihr nie! Die 99-jährige Wiener Autorin Ilse Helbich greift in ihrem Prosaband „Anderswohin“ Erinnerungen, Träume und tiefgehende Reflexionen ihrer Erfahrungswelt auf.

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Langweilig wird es mit ihr nie! Die 99-jährige Wiener Autorin Ilse Helbich greift in ihrem Prosaband „Anderswohin“ Erinnerungen, Träume und tiefgehende Reflexionen ihrer Erfahrungswelt auf.

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Es ist selten, dass man mit 98 Jahren noch Texte publiziert, die mit so großer Sicherheit verfasst sind. Ilse Helbich gelang dies in beeindruckender Weise, auch wenn sie Angst davor hat, dass es bald einmal anders werden wird.

Ihr schmaler Band „Anderswohin“ führt reflektierend zurück zu Erinnerungen, zum Teil bis weit in die Kindheit hinein, oder umkreist das Alter mit seinen Widrigkeiten und Veränderungen. Vieles bündelt Helbich, die erst mit 80 ihr Romandebüt „Schwalbenschrift“ herausgebracht hat, in Form kurzer sogenannter Protokolle, vor allem auch die Revision ihres Schreibprozesses.

Einen zusätzlichen Ausblick auf die thematische Konzentration gibt sie mit dem Untertitel „Vom Träumen, Suchen und Finden“. Im Eingangstext „Vom Gehen“ beschäftigt sich Helbich mit dem Rhythmus des eigenen Gehens, einem Thema, das in der jüngsten Literatur mit allgemeinem Fokus schon öfters aufgegriffen worden ist - etwa bei Handke oder Schutting.

Dem „leichtfüßigen, fast schwebenden Gang“, der ihr früher geschenkt war, ist nun das Gehen mit dem Stock gewichen. Im Kontrast dazu stehen die Pilgererfahrungen der Enkelin, ein Gehen mit klarem Ziel und magnetischer Wirkung, oder das Davonlaufen vor den Soldaten in den Angstträumen. Generell verschmelzen Träume mit Albträumen, mit Vertreibungen und dem Gejagtwerden.

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