Mainstream oder Experiment?

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Wie kein anderer Film von Steven Soderbergh steht "Haywire“ an der Grenze zwischen Mainstream und Experiment. Dieser Kampfkunst-Thriller spielt in einer fast vergessenen Welt, in der US-Behörden, der britische MI6 und allerlei undurchsichtige europäische Einzelspieler Räuber und Gendarm spielen. Prinzipiell geht es um Betrug und um einen als Aufklärungsmission getarnten Rachefeldzug. Mit der Mixed-Martial-Arts-Sportlerin Gina Carano hat er eine Laiendarstellerin ins Zentrum seiner Inszenierung gestellt, in der alles auf die Kunst der Kontextverschiebung ausgerichtet ist: Lange Kameraeinstellungen sollen die Authentizität der Action bezeugen. Narrative Szenen gehen unverschnitten in Stuntsequenzen über, und Caranos laienhafter Sprechduktus betont den Effekt der Umgewichtung von Schauspiel und Stunt-Acting.

Das Problem: Steven Soderbergh verbeugt sich hier so tief vor "echten“ Kämpfen, dass alles andere dahinter zurücktreten muss, selbst die Topstars in den Nebenrollen. Das Resultat ist nicht weniger als Karate aus den geschliffensten Blickwinkeln. Und definitiv nicht mehr.

Haywire

USA 2011. Regie: Steven Soderbergh

Mit Gina Carano, Michael Fassbender,

Ewan McGregor. Constantin. 93 Min.

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